Noch mehr Blutsauger – diesmal in einem Zirkus der Freaks

Skurriler „Mitternachtszirkus“ von Paul Weitz.

Gemeinsam haben Chris und Paul Weitz Filme wie "American Pie" oder "About A Boy" inszeniert. Gegenwärtig beschreiten die Brüder allerdings äußerst interessante getrennte Wege.

Während Chris mit "New Moon: Bis(s) zur Mittagsstunde" die Regie des zweiten Teils der populären Vampir-Saga "Twilight" übernahm, widmete sich Paul der Adaption der ebenfalls im Blutsauger-Genre angesiedelten "Cirque du Freak"-Werke des Iren Darren Shan.

Der Zirkus kommt in die Stadt! Allerdings ist der "Cirque de Freak" keine gewöhnliche Volksbelustigung. Sein Programm läuft nur ein einziges Mal, die Gäste sind handverlesen und auf der Bühne stehen echte Freaks, will sagen schauerliche Launen der Natur.

Auf die Teenager-Freunde Darren (Chris Massoglia) und Steve (Josh Hutcherson) übt eine solche Attraktion natürlich einen unwiderstehlichen Reiz aus. Tatsächlich wird die Erwartungshaltung der Jungs, die sich nachts und entgegen aller Warnungen zum Publikum gesellen, von der Realität noch übertroffen.

In Gestalt des Artisten Larten Crepsley (John C. Reilly) vereinigen sich die Sehnsüchte von Darren, der von Spinnen fasziniert ist, und Steve, der in dem Künstler einen uralten Vampir zu erkennen glaubt. Tatsächlich passiert Merkwürdiges hinter den Kulissen der Show. Und die Freunde werden bald stärker ins Geschehen einbezogen, als ihnen lieb sein kann.

Trotz einiger Drehbuchschwächen hat der "Mitternachtszirkus" deutlich mehr Atmosphäre als die auf Hochglanz polierte Vampir-Romanze "New Moon". Ähnlich massenkompatibel ist das Fantasy-Werk allerdings nicht. Der Film verfügt über eine gehörige Portion Selbstironie und besticht durch seinen sehr speziellen, maroden Charme. Die Handlung ist zuweilen allerdings konfus und steuert zu deutlich auf einen zweiten Teil zu, den es nicht zwangsläufig geben muss.

Wertung: drei von fünf Punkten.