Per Federstrich zurück zu alten Qualitäten

Science Fiction: Mit „The Clone Wars“ springt die Star-Wars-Saga ins Zeichentrick-Genre.

"Nein!", wollte der gemeine Kino-Fan bei der ersten Ankündigung von George Lucas’ jüngstem Werk ausrufen, "nicht noch ein Star Wars-Film!" Zu tief saß die Enttäuschung nach der missglückten zweiten Krieg-der-Sterne-Trilogie. Diese wummerte von 1999 bis 2005 als pathosverklebte Spezialeffektorgie über die Leinwände und füllte außer den Lücken der Skywalker-Familiensaga zwar die Taschen seines Produzenten, aber hinterließ sonst nichts Beachtenswertes.

Jetzt läuft "The Clone Wars" als siebter Teil an - erstmals im Zeichentrick-Gewand. Und, Überraschung: Der Federstrich-Neuling ist unterhaltsam geworden.

Der Plot von Star Wars Nummer7 ist chronologisch zwischen Episode II und III der Saga anzusiedeln: Die Jedi-Ritter Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker müssen sich mitten im Schlachtgetümmel der Klon-Kriege plötzlich mit einer Kindesentführung herumschlagen:

Der Sprössling des ekligen Gangster-Moguls Jabba the Hutt wurde gekidnappt. Und weil die Jedi für ihre Kriegführung auf den guten Willen Jabbas angewiesen sind, müssen sie den schleimigen Nachwuchs retten. Dabei geraten sie, wen wundert’s, in eine Intrige ihrer finsteren Kriegsgegner.

Dass dieses Schaulaufen bekannter Charaktere einen Zwei-Stunden-Film bestens trägt, liegt vor allem an der Leichtigkeit, mit der Trick-Obi, Trick-Yoda und die anderen Figuren im augenzwinkernden Geiste Han Solos aus besseren Krieg-der-Sterne-Tagen mit- und gegeneinander agieren.

Statt auf esoterisches Geschwurbel setzt Regisseur Dave Filoni auf Humor: Kabbeleien zwischen Anakin und seiner frechen Schülerin Ahsoka, ein Onkel Jabbas, der wie eine Kreuzung aus Marlon Brando und Martin Semmelrogge herumlispelt, debile Droiden und vieles mehr. Dazu kommt eine gewohnt opulente Optik, nur diesmal halt ohne Schauspieler vor der Bluescreen. Aber dass es die im Star-Wars-Kosmos eh nicht unbedingt braucht, wissen wir alle seit Yoda, Jabba und R2D2.