Von kleinen Gangstern und großen Fischen
„RocknRolla“ bietet glanzvolle Dialoge.
Düsseldorf. Lenny Cole (Tom Wilkinson) ist der mächtigste Mann Londons, zumindest was zwielichtige Geschäfte in und aus dem Untergrund angeht. Doch dem in die Jahre gekommenen Paten alter Schule laufen die Dinge langsam aus dem Ruder: Ein Russe mit eigenen Machtbestrebungen tritt aufs Parkett, eine schöne Frau vereitelt die Pläne. Und einige trottelige Ganoven sorgen für zusätzliches Durcheinander.
Mit seinem Film "RocknRolla" knüpft Guy Ritchie an seine frühen Erfolge, die Kultfilme "Bube, Dame, König, As" und "Snatch", an. Nach zwei Flops und der Trennung von Madonna ist das neue Werk amüsant, leicht, detailfreudig und originell.
Wer mit wem eigentlich Geschäfte macht, ist von Beginn des Films an nicht leicht zu durchschauen, so vertrackt und bizarr sind die Verflechtungen. Ritchie aber gelingt es, kontrastierend zu einem rasanten Erzähl- und Schnitt-Tempo, eine angemessen lässige Struktur zu entwickeln.
Lennys rechte Hand, Archy (Mark Strong), begleitet die Geschichte erzählend aus dem Off: Sein Chef verspricht dem russischen Milliardär Uri Omovich - eine Kopie des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch - eine rasche Baugenehmigung für sieben Millionen Euro.
Bis zum Abschluss des Deals leiht Omovich Lenny sein Lieblingsgemälde, das ihm bisher immer Glück gebracht hat. Nun soll es Lenny Glück bringen. Diesem aber wird es gestohlen. Gleichzeitig werden Omovichs sieben Millionen von Kleingangstern geklaut.
Insbesondere das Gespür Ritchies für Kleinigkeiten macht den Film zum Genuss: Feine Dialoge und lustige Szenen, die sich durch Situationskomik auszeichnen. Eingebettet ist dies in eine insgesamt poppige Inszenierung bei recht konventionellen Bildern.
Wertung: Vier von fünf Punkten