Adele: Die Stimme zum neuen Bond-Film
Der Titel „Skyfall“ hat unmittelbar nach der Veröffentlichung die britischen Download-Charts gestürmt.
London. Der Zeitpunkt ist perfekt gewählt: Pünktlich um 0.07 Uhr in der Nacht zu Freitag stellt Adele ihren Song „Skyfall“ zum neuen James-Bond-Film online. Den Briten scheint er zu gefallen, zumindest schoss er direkt an die Spitze der dortigen Download-Charts. Die 24-Jährige ist seit 1999 die erste britische Interpretin eines Bond-Songs. Damals sang die Schottin Shirley Manson mit ihrer Band Garbage „The world is not enough“.
Mit dem Song tritt Adele das Erbe von vielen Pop-Größen wie Tom Jones, Sheena Easton, Madonna und Tina Turner an. Ihr Song „Skyfall“ klingt genauso dramatisch und klassisch, wie man es von einem James-Bond-Titel erwartet, und hält damit wenige Überraschungen bereit. Er ist eine Hommage an die älteren Stücke aus den 60er und 70er Jahren. Während die letzten beiden Titellieder „You Know My Name“ von Chris Cornell und „Another Way to Die“ von Alicia Keys und Jack White von Gitarren dominiert waren, ist „Skyfall“ mit einem 77-köpfigen Orchester aufgenommen — und erinnert damit an John Barrys Orchesterkompositionen für „On Her Majesty’s Secret Service“ aus dem Jahr 1969.
Für die Interpreten der James-Bond-Titellieder kann der Job Fluch oder Segen bedeuten. Zwar ist es für jeden Musiker eine Ehre, zur Stimme eines neuen Bond-Films ernannt zu werden, aber es kann auch zur Last werden. Dann nämlich, wenn der Rest der Karriere hinter diesem einen Song verblasst, so wie bei Shirley Bassey. Sie wurde immer mit der Stimme zu „Goldfinger“, „Moonraker“ und „Diamonds Are Forever“ assoziert.
Ganz im Shirley-Bassey-Stil dauert das letzte „Skyfaaaall“ — handgestoppt vom britischen „Daily Telegraph“ — 13 Sekunden lang. Bei den Londoner Buchmachern laufen die Wetten darauf, ob der Song auch das Zeug hat, die Nummer eins in den britischen CD-Charts zu werden. Es wäre der erste Bond-Song überhaupt, der das schafft.
Das von John Barry arrangierte Bond-Thema ist in 50 Jahren Filmgeschichte zu einem Klassiker der Kino-Musik geworden. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Shirley Basseys Interpretation für den Film „Goldfinger“ zur Messlatte für ihre Nachfolger entwickelt. Laut Kritikern gehört Adeles Version zu denen, die sich sehr nahe an der Bassey-Vorlage bewegen.
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