Album „Blockplatin“ von Rapper Haftbefehl auf Index gesetzt
Offenbach/Bonn (dpa) - Das Album „Blockplatin“ des Offenbacher Rappers Haftbefehl ist als jugendgefährdend eingestuft worden.
Die Platte werde seit vergangenem Freitag (30. Oktober) nur noch an Erwachsene verkauft, sagte Elke Monssen, Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) in Bonn, am Dienstag und bestätigte damit Medienberichte.
Die Beschwerde war von einem Jugendamt in Bayern eingegangen, das sich über Ton und Inhalt des Musikalbums beklagt hatte. Die Texte seien gewaltanreizend, propagierten Kriminalität („Die Pistole glitzert auf'm Schoß (...) ich hab'n Kilo Koks“) und diskriminierten Frauen, wie aus der Beschwerde hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag.
Der Rapper habe nun vier Wochen Zeit, gegen die Entscheidung vorzugehen, sagt Monssen. Der Musiker selbst war zunächst nicht zu erreichen. Haftbefehl, der mit bürgerlichem Namen Aykut Anhan heißt, hatte das Album 2013 auf den Markt gebracht. Seitdem ist ein weiteres Werk, „Russisch Roulette“, von ihm erschienen. Der Rapper prägte mit seinem bislang größten Hit „Chabos wissen wer der Babo ist“ das Wort „Babo“, das 2013 zum Jugendwort gewählt wurde.