"Depeche Mode"-Sänger Dave Gahan: Ein tiefer Blick ins Stundenglas
Depeche Mode-Sänger Dave Gahan präsentiert sein zweites Album. Die CD hat gute Momente, überzeugt insgesamt aber nicht.
<strong>Düsseldorf. Wie die Zeit vergeht: Zehn Jahre ist es her, da meldeten sich Depeche Mode mit einem ihrer besten Alben aus ihrer wohl größten Schaffenskrise zurück - zum Leidwesen vieler Hardcore-Fans ohne den Synthesizer-Magier Alan Wilder, aber um dunkle Erfahrungen aus dem Drogensumpf reicher. Damals war Leadsänger Dave Gahan dem Tod gerade noch einmal von der Schüppe gesprungen und lieh dem Langspieler "Ultra" mit Kampfgeist seine Stimme, zu jener Zeit noch zerbrechlich und geläutert.
Schnitt: Zwei DM-Alben später geht Gahan wieder an den Start, diesmal vor Kraft strotzend mit seinem mittlerweile zweiten Solowerk, das vielsagend "Hourglass" heißt und elektronischer ausfällt als sein Vorgänger "Paper Monsters" aus dem Jahr 2003.
So braucht es zwei oder drei Anläufe, um den fragil geratenen Opener "Saw Something" oder auch die Songs "21 Days" und "Miracles" im Herzen landen zu lassen. Immer wieder verliert sich die "Hourglass"-Instrumentierung im elektrischen Niemandsland und wird Dave Gahans Stimme einfach nicht gerecht.
Ein Album mit Dave Gahan, das trotz großer Momente kein weiterer Meilenstein ist? Früher war so etwas im Depeche-Mode-Kosmos einfach undenkbar. Wie die Zeit vergeht.