Hit-Lieferat im Dienst der Fans
Rod Stewart wird bei seinem Tour-Start in Oberhausen umjubelt.
Ausgerechnet bei diesem Lied: "Sorry". Rod Stewart bricht mit Beginn der zweiten Strophe ab. Die Band stoppt, setzt auf einen Wink wieder ein - und der "Rodfather" hat den Text wieder richtig sortiert. Ein Patzer in "You’re in my Heart", dieser unvergleichlichen Liebeserklärung an seinen Fußballclub Celtic Glasgow. Lag’s daran, dass er in diesem Moment von der 0:3-Niederlage im Derby gegen die Rangers erfahren hatte? Wie dem auch sei: Charmant und routiniert überspielt er diesen Aussetzer - und 7000 in der nahezu ausverkauften Oberhausener Arena jubeln ihrem Idol zum Auftakt der Deutschland-Tour zu.<br />
Rund zwei Stunden lang ist Rod Stewart im Dienste seiner mit ihm gealterten Fans unterwegs: Der 62-Jährige serviert ein Best of-Programm, das keine Wünsche offen lässt. Jeder hört sein Rod-Lieblingslied - von "Some Guys have all the Luck" bis "Twisting the Night away". Die Anhänger - darunter Schottentuch-Träger, am Trikot zu erkennende Celtic-Anhänger und ein gutes Dutzend Rod-Doubles - sind vom ersten Moment an begeistert, lassen vergessen, dass der Innenraum bei diesem Rockkonzert bestuhlt ist.
Die ruhigen Momente gehören zu den besten des Konzerts. Zu "Father and Son" von Cat Stevens, laut Rod einer seiner frühen Freunde, mit dem er schon eine Menge getrunken hat, flimmern auf der großen Leinwand Bilder aus dem Familienalbum. "Dirty old Town", das er 1969 aufgenommen hat, wird zur akustischen Hommage an den Kicker Jimmy Johnstone. "I don’t wanna talk about it" ist die klassische Mitsingnummer, die ein schön anzuhörendes Doppel-Solo von Gitarre und Steelguitar bietet. Zu "Sailing" fallen sich die Pärchen in die Arme. Ja, dieser Auftakt der Tour ist gelungen. "Tonight’s the Night" für Rods "Ü-40"-Anhängerschaft. Sie geht glücklich nach Hause. Lächelnd. Mitsummend.