Frühere Patienten nehmen Jackson-Arzt in Schutz
Los Angeles (dpa) - Ehemalige Patienten haben den früheren Leibarzt von Michael Jackson im Prozess wegen fahrlässiger Tötung des Popstars in Schutz genommen.
Fünf Zeugen für die Verteidigung sagten vor dem Gericht in Los Angeles am Mittwoch aus, dass der Herzspezialist Conrad Murray (58) sie sehr gut betreut habe. Murray sei der „beste Arzt“, den er kenne, bescheinigte der frühere Herzpatient Andrew Guest dem Angeklagten. „Nur seinetwegen bin ich heute noch am Leben.“
Die 82-jährige Ruby Mosley lobte Murrays Gewissenhaftigkeit und seine Bereitschaft, bedürftige Patienten ohne Entgelt zu behandeln. Murray war von den Aussagen sichtlich bewegt und wischte sich mehrmals Tränen aus den Augen.
Die Anklage hatte in den vergangenen Wochen ein anderes Bild des Arztes gezeichnet: Sie porträtierte den früheren Leibarzt des Popstars als geldgierig und inkompetent. Er soll von Jackson 150 000 Dollar monatlich bekommen haben.
Murray wird vorgeworfen, im Juni 2009 den Tod des King of Pop mit einer Überdosis des Narkosemittels Propofol verursacht zu haben. Die Verteidiger wollen Jackson dagegen als medikamentensüchtigen Patienten darstellen, der ohne Wissen seines Arztes selbst zu der tödlichen Dosis gegriffen habe. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem Mediziner bis zu vier Jahre Haft und der Entzug seiner Arztlizenz.
Der Prozess läuft inzwischen in der fünften Woche. Es wird nicht erwartet, dass Murray selbst in den Zeugenstand tritt. Richter Michael Pastor sagte dem Angeklagten am Mittwoch, dass es einzig Murrays Entscheidung sei, sich selbst zu verteidigen. Er habe selbstverständlich das Recht, nichts zu sagen.