Fünfter Todestag von Michael Jackson

Los Angeles (dpa) - Mehr als 13 000 rote Rosen legten Fans vor einem Jahr am Grab des „King of Pop“ ab. Auch am fünften Todestag von Michael Jackson am 25. Juni soll sich dort wieder ein rotes Blumenmeer ausbreiten.

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Mehr als 5000 Mitglieder sind auf der Facebook-Seite der Aktion „One Rose for Michael J. Jackson“ gelistet. Mit drei Dollar pro Rose ist man als Blumenspender dabei.

Der Sänger starb am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol. Zehn Wochen nach seinem Tod wurde er in einem Mausoleum auf dem Forest Lawn Friedhof in Glendale nahe Los Angeles bestattet. Fans, Angehörige und Musikpromoter sorgen dafür, dass die Erinnerung an Jackson lebendig bleibt.

Bei der Verleihung der Billboard Awards Mitte Mai in Las Vegas war Jackson der Star des Abends. Ein tanzendes Hologramm des Sängers löste Begeisterungsstürme beim Publikum aus. Der künstliche Jackson tanzte zu „Slave To The Rhythm“, einem Titel seiner posthum veröffentlichten CD. Monatelang hat ein Team an der täuschend echten Illusion der Pop-Legende gearbeitet.

Gleichzeitig kam das Album „Xscape“ in die Musikcharts. Acht bislang unveröffentlichte Jackson-Songs mit Titeln wie „Love Never Felt So Good“ und „Slave To The Rhythm“ hatte der Erfolgsproduzent Timbaland mit Kollegen aus altem Rohmaterial aufgepeppt.

Sogar mit der Kopie von Jacksons Heiratsurkunde ist Geld zu verdienen. Im Mai wurde eine Bild-Reproduktion des Dokuments, das die Ehe mit Lisa Marie Presley vor 20 Jahren beurkundete, für 36 000 Euro versteigert. Die Baden-Badener Stiftung United Charity wollte den Erlös für einen guten Zweck stiften.

Seinen Erben brachte Jackson in einem Jahr nach Schätzungen des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ rund 160 Millionen Dollar ein. Damit wurde der Sänger im vorigen Oktober auf den ersten Platz der Liste der bestverdienenden toten Stars katapultiert - weit vor Elvis Presley. Der 1977 gestorbene Sänger verdiente „nur“ 55 Millionen Dollar, vor allem durch die Touristenattraktion Graceland. Jacksons Erben wurden mit Plattenverkäufen, Einnahmen aus seinem Musikrechte-Katalog und mit Shows über Jackson in Las Vegas reicher.

Mit dem Jahrestag seines Todes rückt auch die Jackson-Familie wieder ins Rampenlicht. Bruder Tito (60) stand Anfang Juni in der britischen „Jeremy Kyle Show“ eine Stunde lang Rede und Antwort. Ohne Neues zu enthüllen. „Er war anders“, sagte er über den jüngeren Bruder. „Michael hatte nie eine Kindheit, wie wir sie kannten“. Er sei nie richtig erwachsen geworden, meinte der The-Jacksons-Gitarrist.

Drei Tage nach dem fünften Todestag wollen Jackie, Jermaine, Marlon und Tito im US-Staat Oklahoma wieder auf der Bühne stehen. Ab Juli sind Konzerte in Paris, London, Monaco und Amsterdam geplant.

Jacksons ältester Sohn Prince (17) hat mehr als 230 000 Follower auf Twitter. Tochter Paris (16) postet eifrig Fotos von sich und Freunden auf Instagram, wie es auch andere Teenager tun. „Musik ist mein Leben“, schrieb sie Mitte Juni in dem Netzwerk.

Vor einem Jahr war sie nach einem mutmaßlichen Suizidversuch - außerhalb von Los Angeles - in Therapie gegangen. Paris leide unter dem Verlust ihres Vaters sehr, erklärte Großmutter Katherine Jackson (84) nach dem Vorfall. Nach US-Medienberichten soll Paris im US-Staat Utah eine Schule besuchen. Oma Katherine hatte für Prince, Paris und den kleinen Blanket (12) das Sorgerecht erhalten.

Um Jacksons früheren Leibarzt ist es seit der Entlassung aus dem Gefängnis im vorigen Herbst still geworden. Conrad Murray, der dem Sänger gegen dessen Schlaflosigkeit das Narkosemittel Propofol verabreicht hatte, war im November 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden, musste aber nur zwei absitzen. Der Kardiologe wurde wegen guter Führung frühzeitig entlassen.