„I Will Always Love You“ - Whitney Houston würde 50
Los Angeles (dpa) - Wenige Wochen vor ihrem 50. Geburtstag hat die 2012 gestorbene Pop-Diva Whitney Houston ein trauriges Denkmal erhalten: Seit Mitte Juli ziert ein tropfenförmiger rötlicher Stein mit einem Herz die letzte Ruhestätte der Sängerin auf dem Fairview-Friedhof in Westfield (US-Staat New Jersey).
Neben Houstons Namen, Geburts- und Sterbedatum sind die Worte „The Voice“ (Die Stimme) und ihr berühmter Songtitel „I Will Always Love You“ eingraviert. Dieser Song aus dem Film „Bodyguard“ zählt zu den beliebtesten Hits der Soul-Größe.
Eine Mischung aus Kokain, Beruhigungsmitteln und anderen Medikamenten, in Kombination mit einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung, führte zum Kollaps, der in einer Hotelbadewanne tödlich endete.
Houston sei eine „chronische“ Drogenkonsumentin gewesen, sagte Craig Harvey, Sprecher der Gerichtsmedizin, im März 2012. Im Monat zuvor, am 11. Februar, war die Pop-Sängerin in einem Hotelzimmer in Beverly Hills tot aufgefunden worden.
Alkohol, Drogen und Medikamentenmissbrauch waren die Kehrseite von Houstons glanzvoller Karriere mit Hits wie „I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)“ oder „One Moment In Time“.
Ein (versehentlich eingenommener) tödlicher Mix hat einst auch das Leben von Stars wie Michael Jackson, Amy Winehouse und Heath Ledger beendet. Zuletzt machte der Tod von „Glee“-Schauspieler Cory Monteith Schlagzeilen. Der 31-Jährige wurde vor ein paar Wochen mit Alkohol und Drogen in einem Hotel im kanadischen Vancouver tot gefunden.
Im Jahr 2002 hatte Houston ihre Suchtprobleme erstmals öffentlich eingestanden. Auf die Frage der TV-Journalistin Diane Sawyer, ob Alkohol, Marihuana, Kokain oder Pillen ihr Problem seien, sagte Houston, sie habe zeitweise alles auf einmal eingenommen. „Ich bin keine Person, die sterben will. Ich bin eine Person, die Leben in sich hat und die leben will“, beteuerte Houston damals. Zuletzt soll sie 2011 auf Entzug gegangen sein.
Bei der Gospel-Trauerfeier für Houston eine Woche nach ihrem Tod war Angehörigen und Promi-Gästen wie Kevin Costner, Mariah Carey und Stevie Wonder der Schock noch anzusehen. Costner, ihr Partner im Film „Bodyguard“, sagte damals: „Jetzt ist eine junge Frau im Himmel, die Gott staunen lässt, wie er so etwas Perfektes erschaffen konnte.“
Die Musik wurde ihr bei der Geburt am 9. August 1963 in Newark bei New York quasi in die Wiege gelegt. Houstons Mutter Cissy sang im Hintergrund-Chor bei Elvis Presley, ihre Cousinen Dionne und Dee Dee Warwick wurden Soul-Stars, Aretha Franklin war ihre Paten-Tante. Schon mit 14 hatte Whitney eine erste Plattenaufnahme und sang später mit ihrer Mutter in Clubs.
Ihr Debüt-Album, das schlicht ihren Namen trug, schlug 1985 wie eine Bombe ein. Das zweite Album, mit dem ebenso einfachen Titel „Whitney“, enthielt Chartstürmer wie „I Wanna Dance With Somebody“ oder die Ballade „Where Do Broken Hearts Go“.
In den 90er Jahren war Houston auch als Schauspielerin erfolgreich. Doch Whitney Houston hatte bald Probleme. Alkohol, Rauschgift - und Bobby Brown. 1992, auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes, heiratete sie den R&B-Sänger und beide haben ein Kind, die nun 20-jährige Bobbi Kristina. Doch die turbulente Ehe machte oft Schlagzeilen, nach 15 Jahren reichte die Sängerin die Scheidung ein.
Pünktlich zum ersten Todestag brachte Houstons Mutter Cissy ein Buch über ihre Tochter und deren wildes Drogen-Leben („Remembering Whitney“) heraus. In Deutschland ist das Erinnerungsbuch „Whitney“ seit Mitte Juli auf dem Markt.
„Sie war anders, als die Schlagzeilen sie oft darstellten“, schreibt die 79-jährige Gospel-Sängerin in dem Buch. Ihre Geschichte ist die eines unsicheren Mädchens, „das von allen geliebt werden wollte“. „Sie lachte so gern und ist immer ein Kind geblieben“, sagte Cissy Houston der Nachrichtenagentur dpa. „Nippy hieß sie bei uns - nach einer Comicfigur, die immer in irgendetwas verstrickt war.“