Junggesellenabschied mit Bela, Farin und Rod
Dortmund. Schmutzige Witze, Bier, Albernheiten ohne Ende und Rockmusik: Die Ärzte haben für ihre Fans einen echten Männerabend organisiert. „Das ist ja wie auf einem Junggesellenabschied hier.
Nur die Musik ist etwas schlechter“, rief Schlagzeuger Bela B. den knapp 10 000 Kerlen am Dienstagabend in der Dortmunder Westfalenhalle zu.
Einen Tag nach dem XX-Chromosomen-Konzert waren die XY-Fans an der Reihe. Und sie bekamen genau das, was sie wollten: Lieder zum Mitgrölen, Feiern und Pogen. Mit „Junge“ — wie könnte es anders sein — legte die „beste Band der Welt“ los. Im Laufe des Abends begeisterten die Berliner das Publikum vor allem mit Songs, die in den vergangenen Jahren eher selten gespielt wurden: „Geschwisterliebe“, „El Cattivo“, „Claudia“.
Zwischen den Liedern wurde beim knapp drei Stunden langen Abend viel geredet und gealbert. Bela B. und Gitarrist Farin Urlaub spielten sich gegenseitig die zotigen Witze zu. Urlaub: „Mal sehen Bela, ob ich dein Niveau noch unterbieten kann.“ Das war kaum zu schaffen. Vor allem der Schlagzeuger gab alles, um sämtliche Klischees eines guten Männerabends zu bedienen. Mit Erfolg: Die Ärzte machten den Jungs in der Halle klar, dass es nur zwei elementare Dinge gibt: „Ficken und Bier!“ Drei Wörter, die die Fans noch lange nach dem Konzert anstimmten — auf dem Weg zum Auto, während der Rückfahrt mit der Bahn. Und vermutlich haben sie es noch am Tag nach dem Konzert im Ohr, während sie wieder an ihrem Arbeitsplatz sitzen: in der Verwaltung, in der Bank oder sonst wo.
Am Dienstagabend durften die Männer der Generation zwischen 30 und 45 aber alle noch einmal um die 18 sein. Kein Wunder, dass bei den Ärzte-Klassikern wie „Zu spät“ und „Ist Das Alles?“ die Stimmung am besten war. Diese Songs gab es am Schluss des Konzerts. Kurz bevor Bela, Farin und Bassist Rod sich stilecht aus dem Staub machten: In einem Hubschrauber entschwanden die Drei in Richtung Decke der Westfalenhalle. Danke Jungs — für einen richtig schönen Männerabend!