Kameras bei Prozess gegen Jackson-Arzt

Los Angeles (dpa) - Der Prozess gegen Michael Jacksons Leibarzt darf im Fernsehen übertragen werden. Wie der US-Sender CNN berichtete, gab Richter Michael Pastor am Montag grünes Licht für Fernsehkameras im Gerichtssaal.

Der Kardiologe Conrad Murray (57) hatte im Januar bei der Anklage wegen fahrlässiger Tötung auf „nicht schuldig“ plädiert. Pastor legte den Prozessbeginn nun auf den 24. März fest. Als erstes muss eine Jury ausgewählt werden.

Die Anklage wirft Murray vor, er habe den Tod des 50 Jahre alten Sängers am 25. Juni 2009 fahrlässig herbeigeführt, indem er Jackson viele Schlaf- und Narkosemittel verabreichte. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mediziner bis zu vier Jahre Haft.

Prozessbeobachter gehen davon aus, dass das Verfahren bis zu sechs Wochen dauern kann. Murray ist nach Zahlung einer Kaution weiterhin auf freiem Fuß.

Richter Pastor hatte Mitte Januar in einer sechstägigen Anhörung Zeugen gehört, die Murray schwer belasteten. Ein Gerichtsmediziner hielt dem Kollegen fatale Fehler und die Verletzung seiner Sorgfaltspflicht vor.

Pastor verhängte ein Berufsverbot, Murray darf seitdem in Kalifornien nicht mehr praktizieren. Dies gilt aber nicht für Nevada und Texas, wo der Afroamerikaner aus Grenada noch Patienten hat. Bis zum Prozessbeginn darf der Arzt in seiner Praxis in Houston weiter arbeiten.