<strong>Düsseldorf. So hat ihn die Nachwelt in Erinnerung: Ernstes, leicht gebräuntes Gesicht, sorgfältig frisiertes Silberhaar, Arme mit dem Taktstock in der rechten Hand zum Dirigieren leicht nach vorne gestreckt. Im kommenden Jahr wäre Herbert von Karajan (1908-1989) 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt das für seine stilvollen gelben Etiketten bekannte Plattenlabel Deutsche Grammophon unter dem Titel "Master-Recordings" schon jetzt eine Jubiläums-Box mit zehn CDs heraus. Dabei handelt es sich um Aufnahmen aus Karajans Glanzzeit zwischen 1959 und 1979.

Der streitbare Maestro wechselte nicht nur häufig die Orchester, auch zwischen den Plattenfirmen pendelte er des Öfteren. Sind in den frühen Jahren die Studios der EMI Karajans zweites Zuhause, etabliert er sich ab den späten 50er Jahren bei der Deutschen Grammophon, nimmt aber auch immer mal wieder bei der Londoner Decca auf. Die Verbindung zur Deutschen Grammophon entwickelt sich aber zur beständigsten Liaison, dies indes mit allen Höhen und Tiefen.

Die zehn CDs der Master-Box stammen aber größtenteils aus der goldenen Ära. Highlights der Edition sind eine klanglich und dramaturgisch perfekt ausbalancierte Aufnahme des "Heldenlebens" von Strauss, die hochauflösende Wiedergabe von Debussys "La Mer" und eine feinfühlige, aber unsentimentale Interpretation der Dritten Brahms-Sinfonie.