HipHop: Dendemann - Der Chef allein am Mikro
Dendemann alias Daniel Ebel zählt zu der dritten Generation des deutschen HipHop und beweist sich im Düsseldorfer Zakk als Wortakrobat.
Düsseldorf. "Wer ist der beste Poet? Wer ist der Beste, wo geht?" Auf diese Frage gibt es im Düsseldorfer Zakk nur eine Antwort: "Dendemeier"! Dendemeier ist Dendemann, für viele der beste HipHop-Texter der Republik. Es ist seine letzte Tour für längere Zeit, denn der Wortspiel-Virtuose hat angekündigt, nach deren Ende in Studio-Klausur zu gehen und erst wieder aufzutauchen, "wenn das Rad namens Rap neu erfunden ist".
Da seine Fans wissen, dass "ein Dendemann kein D-Zug ist", feiern sie den 34-Jährigen, als wär’s das letzte Mal. Die Halle ist ausverkauft, draußen gießt es wie aus Eimern und drinnen wird aus den regenfeuchten Zuschauern innerhalb weniger Minuten eine dampfende, hüpfende Menschenmenge.
DJ Suro steht hinter Dendemann an den Plattentellern, und das ist auch schon die ganze Besetzung. Dendemann kann man sich zwar gut mit Band im Rücken vorstellen, aber wirklich brauchen tut er sie nicht. Allein diese unfassbar raue Stimme, tiefergelegt wie ein Golf GTI, trägt bis in die letzte Reihe. Der Wortakrobat verschleißt zwei Mikros, ein Strickhütchen und eine Baseball-Kappe und hat an diesem Abend bestimmt ein bis zwei Kilo abgenommen.
Er weiß, was man hier von ihm will und gibt aus vollem Herzen und Liederbuch. Es erklingt viel vom 2006 erschienenen Album "Die Pfütze des Eisbergs", aber auch ältere Sachen wie "Lieblingsmensch" oder "Was auch immer" von seiner Maxi-CD "Das Schweigen Dilemma".
Vita Dendemann wurde vor 34Jahren als Daniel Ebel in Menden im Sauerland geboren, lebt heute in Hamburg. Seine musikalischen Anfänge machte er mit Arme Ritter, bevor er dann mit DJ Rabauke das Duo Eins Zwo gründete. Seit 2003 ist er solo unterwegs und veröffentlichte die EP "Das Schweigen Dilemma". 2006 erschien das gefeierte Album "Die Pfütze des Eisbergs".