Kettcar, Klaas und Kunst bei Reeperbahnfestival
Berlin/Hamburg (dpa) - Deutschlands größtes Clubfestival geht in eine neue Runde - und in die Verlängerung. An vier statt bislang drei Tagen treten vom 26. bis 29. September rund um die Hamburger Reeperbahn mehr als 300 Bands aus 29 Ländern auf.
Neben den Konzerten gibt es Ausstellungen, Lesungen und eine große Fachkonferenz. „Diese wurde erstmals um andere digitale Branchen außerhalb der Musikwirtschaft erweitert“, sagt Festival-Chef Alexander Schulz. Die Eröffnungsrede hält die Bestseller-Autorin Cornelia Funke („Tintenherz“), die über digitale Erzählformen referiert.
Das Musikspektakel gilt traditionell als Entdecker-Festival, bei dem ganz unterschiedliche Künstler vertreten sind - von Indie, Pop, Folk über Hip-Hop, Soul und Jazz bis Klassik ist alles dabei. Die Musiker treten in Bars, Theatern und Clubs auf, aber auch an ungewöhnlicheren Orten wie in Museen und Kirchen oder auf Schiffen.
In dem dicken Programmheft finden sich neben Newcomern auch bekanntere Namen. Der britische Schmusesänger James Blunt und Jungstar Birdy sind ebenso dabei wie die deutsche Indie-Band Slut. Die Hamburger Jungs von Kettcar verabschieden sich mit einem Auftritt im „Docks“ in eine „kreative Pause“. Mit Spannung erwartet wird das erste offizielle Konzert der Band Gloria. Hinter dem Duo stehen Moderator Klaas Heufer-Umlauf und Wir-sind-Helden-Gitarrist Mark Tavassol.
Neu im Konferenz-Programm ist die Verleihung des Festival-Awards „Der Helga“. Und damit sich Verbraucher besser orientieren können, stellt der Bundesverband Musikindustrie ein neues Gütesiegel für das etablierte Musikangebot im Internet vor. Im Kunst-Programm gibt es mehrere Ausstellungen. Außerdem werden Street-Art-Spaziergänge durch St. Pauli angeboten. Sterne-Sänger Frank Spilker liest aus seinem Roman und bei einer weiteren Lesung in einer Table-Dance-Bar berichten Türsteher diverser Kiez-Etablissements von ihren Erfahrungen.
Die Organisatoren rechnen mit Blick auf die aktuellen Vorverkaufszahlen mit einem Spitzenwert von etwa 28 000 Besuchern, darunter 3000 Fachbesucher und Journalisten.
Inspiriert vom South-By-Southwest-Festival im texanischen Austin ging das Reeperbahnfestival erstmals 2006 über die Bühne.