Klassik-Tipp: Junge Wilde
Vom sanften Streicheln bis zum energischen Ausbruch reicht die enorme Gestaltungsvielfalt der norwegischen Geigerin Vilde Frang (26). Schon als Zwölfjährige stand sie mit Dirigenten wie Mariss Jansons auf dem Podium.
Nun nahm sie mit dem Dänischen Radiosinfonieorchester unter Eivind Gullberg Jensen das virtuose Violinkonzert Peter Tschaikowskys auf. Mal nobel, mal frech, aber klanglich immer fein fegt sie durch den rasanten Schluss-Satz „Allegro vivacissimo“.
Neben dem schon unzählig oft eingespielten Tschaikowsky-Konzert befindet sich auch das viel seltener zu hörende Schwesterwerk des dänischen Spätromantikers Carl Nielsen auf der CD.
Es hat eine herbe Schönheit, ist stellenweise schroff, aber nicht arm an gefühlvollen Melodien und geheimnisvoll berührenden Lichtstimmungen, wie sie wohl nur nordische Komponisten erzeugen können. Geigerin und Orchester finden hier zu einem dynamischen Miteinander voller Leidenschaft. (wall)