Kritik: Aura Dione – Columbine

Nur zur Klarstellung: Das Album-Cover, das Sie hier sehen, wurde nicht um 90 Grad gedreht auf die Seite gehoben, sondern sieht tatsächlich so aus. Aura Dione mag es eben schräg, stilisiert sich zur unangepassten Stilikone, trägt schreiend bunte Klamotten und haut gern ordentlich auf den Putz.

Ihre Musik ist allerdings nicht annähernd so nonkonformistisch, wie die Urheberin sich gerne gebiert. Netter, gut verdaulicher Pop findet sich auf "Columbine", eine Mischung aus Folk, 80er-Rock und Party-Pop, der bisweilen der innere Zusammenhang fehlt. Für sich genommen sind manche der Songs nämlich durchaus gelungen, beispielsweise das sanft gezupfte und im Hintergrund stimmungsvoll arrangierte "Glass Bone Crash" oder das zutraulich verspielte "Antony".

Erstaunlich ist auch Diones Stimme, die sich den einzelnen Genres mühelos anpasst, mal neurotisch krakeelt ("I Will Love You Monday") und dann wieder verschüchtert haucht ("Picture of The Moon"). Wohin die Dame will, wird indes nicht ganz klar. Sie muss sich noch finden. Das Potenzial ist vorhanden.