Mick Jagger wird 70 - Rock’n’Roll wird niemals alt
Auch mit 70 Jahren ist Musiklegende und zweifacher Großvater Mick Jagger kaum leiser geworden. Seine Fans freut das sehr.
London. Bei Konzerten wirbelt er als energiegeladenes Bündel über die Bühne, trägt hautenge Jeans und hat die gleiche sexy Stimme wie vor 50 Jahren — die Rede ist von Rolling Stones Frontmann Mick Jagger. Auch wenn das Urgestein des Rock & Roll am Freitag seinen 70. Geburtstag feiert, in Rente zu gehen ist keine Option für den Altrocker. Im Juni tourten er und seine Kollegen durch die USA, kurz darauf fegte der spindeldürre Sänger über die Bühne des Glastonbury Festivals und Mitte Juli begeisterte die Band Tausende Fans im Hyde Park in London.
Angefangen hatte die Geschichte der Stones 1961, als sich auf einem Bahnhof zwei Musikfreunde begegneten, Jagger und Keith Richards (69). „Mick und ich hatten den absolut gleichen Musikgeschmack. Es gab keine Fragen, keine Erklärungen. Das ging alles wortlos“, schrieb Richards in seiner Autobiografie. Am 12. Juli 1962 hatten sie ihren ersten Auftritt im Londoner Marquee Club.
Jagger als Sänger und Richards an der Gitarre der Rolling Stones führten die Gruppe zu Weltruhm. Das Duo schrieb zusammen Hunderte Lieder, darunter Klassiker wie „(I Can’t Get No) Satisfaction“, „Sympathy For The Devil“, „Honky Tonk Women“, „Jumpin’ Jack Flash“ und „Angie“.
Aufgewachsen war der Rockmusiker mit den wohl bekanntesten Lippen der Welt in Dartford im Süden Londons. Der junge Jagger war laut Biograf Philip Norman scheu und konnte nicht gut Gefühle zeigen. Später wurde er vom Stones-Manager Andrew Oldham zum lauten und wilden Rebellen gemacht. Er verkauft die Band als „Anti-Beatles“. Ein Bad Boy war er auch, wenn es um Frauen ging.
Jagger war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Bianca Pérez-Mora Macias, mit der er eine Tochter hat, und in zweiter Ehe mit Jerry Hall, mit der er vier Kinder hat. Vor, während und nach seinen Ehen gab es dutzende Berichte über Jaggers Affären. Mittlerweile hat er sieben Kinder und zwei Enkel — und einen Titel als britischer Lord. Was ihm diese Ehre bedeute, wollte der „Guardian“ wissen. „Nicht viel“, sagte Sir Mick. „Mein Vater war sehr stolz.“