Panischer Udo „Freuberg“: „Hammer, wie das alles läuft“

Hamburg (dpa) - Mit Album und DVD ganz oben in den Charts, die Tour 2012 in den meisten Städten schon ausverkauft: Deutschrocker Udo Lindenberg nennt sich zur Zeit selbst nur noch Udo „Freuberg“.

„Ein Hammer, wie das alles läuft - eine panische Gigantomania!“, sagt der 65-Jährige, der es jüngst zum zweiten Mal auf Platz eins der deutschen Album-Hitparade geschafft hat. Mit seiner Platte „MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic“ stürmte er auf Anhieb an die Chartspitze. Seinen ersten Nummer-eins-Platz hatte Lindenberg 2008 mit dem Comeback-Album „Stark wie Zwei“ - rund 40 Jahre nach dem Beginn seiner Musikerkarriere.

Und der Panikrocker bleibt auf Erfolgskurs: Auch die DVD zum Unplugged-Konzert katapultierte jetzt an die Chartspitze. Für die renommierte MTV-Reihe hatte Lindenberg sein „Wohnzimmer“ - die Lobby des Hamburger „Atlantic“-Hotels - kurzerhand verlegt. In einer Halle der Kulturfabrik Kampnagel standen Bar-Tresen und Sessel auf der Bühne, die prominenten Besucher kamen durch die Drehtür oder die Treppe herunter. Mit Hut und Sonnenbrille, aber ohne Stecker und Kabel präsentierte sich der in der Hansestadt lebende Hotel-Dauerbewohner vor den MTV-Kameras in Bestform. Auch prominente Weggefährten, Freunde und Kollegen holte er sich an die Seite.

Mit Kumpel Jan Delay machte er für die Unplugged-Show im Duett die „Reeperbahn“ unsicher. Deutschlands Eurovisions-Retter Stefan Raab taufte sich selbst in „Jonny Controlletti“ um und trommelte sich bei zwei Titeln am Schlagzeug die Seele aus dem Leib. Mit der sonst bühnenscheuen Inga Humpe sang Panik-Udo „Ein Herz kann man nicht reparieren“, mit der Jennifer-Rostock-Sängerin „Gegen die Strömung“, mit Frida Gold „Good Life City“ und mit Silly-Frontfrau Anna Loos „Was hat die Zeit mit uns gemacht?“. Max Herre nahm zu „No Future“ auf dem Hocker neben Lindenberg Platz, Clueso bei „Cello“.

Das freudige Dauergrinsen unter Deutschlands berühmtesten Hut dürfte so schnell auch nicht verschwinden: 2012 scheint erneut ein Panik-Jahr zu werden. Lindenberg plant vom 10. bis 30. März die „Ich mach mein Ding“-Deutschlandtour - seine spektakulärste überhaupt soll es werden. Sieben Hallen sind bereits ausverkauft, wenige Tage nach Vorverkaufsstart melden nur noch vier Städte Vorrat an Restkarten, berichteten die Veranstalter in dieser Woche. Für Hamburg, Oberhausen und Berlin gibt es schon Zusatzkonzerte. Außerdem ist der Sänger erneut unter anderem für die „1 Live Krone“ nominiert. „Es ist mir eine Ehre - schon wieder Saison der Preise-lbeere“, jubelt er.