Reamonn bei The Dome: Vom T-Shirt-Verkäufer zum Top-Star
Reamonn-Sänger Rea Garvey und die Wiederentdeckung der handgemachten Musik.
Düsseldorf. Zehn Jahre ist es her, dass der Ire Rea Garvey mit 50 Mark und einer Demo-CD in der Tasche nach Deutschland kam. Im November 1998 gründete er zusammen mit Mike Gommeringer, Sebastian Padotzke, Uwe Bossert und Philipp Rauenbusch die Band Reamonn.
Zum Jubiläum ist die Gruppe am Donnerstag einer der Top-Acts bei der Show "The Dome" im Düsseldorfer Dome.
Nach Düsseldorf kommt Rea nicht zum ersten Mal. "Ich kann mich noch genau an unsere erste Tour erinnern. Damals hatten wir gerade die ersten beiden Singles ’Supergirl’ und ’Josephine’ auf dem Markt", erinnert sich Rea Garvey an ein Konzert im Haus der Jugend, einem Jugendzentrum.
"Viele Leute waren nicht da, vielleicht 150. Aber es hat einen Riesenspaß gemacht, zu sehen, dass man auch mit eigenen Songs die Menschen begeistern kann." Vor vier Jahren waren Reamonn die Stars bei der Düsseldorfer Jazz Rally. Sie waren die ersten, die in der Abflughalle des Flughafens aufgetreten sind.
Der Erfolg war hart erkämpft. Als T-Shirt-Verkäufer auf Festivals und Alleinunterhalter in Kneipen hat sich Garvey zunächst durchschlagen müssen. Dass mit "Supergirl" gleich der Durchbruch kam, war für die Band selbst überraschend:
"Als wir in der Hitparade auftauchten, war es unter den ersten fünf Titeln der einzige Song, in dem akustische Instrumente vorkamen. Das hat sich in der Zwischenzeit völlig verändert."
Aber nicht nur die Wiederentdeckung der handgemachten Musik hat die Landschaft verändert, auch das Internet ist eine Herausforderung: "Die Zeiten haben sich verändert, viele gehen einfach nicht mehr ins Geschäft und kaufen sich eine CD.
Man muss das Internet auch als Chance begreifen. Wo sonst haben junge Bands die Chance, sich zu präsentieren?" Viel wichtiger sei es, das illegale Herunterladen der Musik unter Kontrolle zu bringen.
Allein das Reamonn-Album "Beautiful Sky" sei neuneinhalb Millionen Mal kopiert worden. Auch mit ihrem aktuellen Titel "Through The Eyes of a Child" hat die Band wieder einen Radio-Dauerbrenner gelandet.
Obwohl Garvey vor drei Jahren Vater eines Mädchens wurde, ist der Titel einer anderen jungen Dame gewidmet: "Wir haben Freunde, deren siebenjährige Tochter hat schon drei Bücher mit Gedichten geschrieben. Das hat mich sehr beeindruckt."