Stefan Gwildis und „Das mit dem Glücklichsein“

Berlin (dpa) - Er ist sich treugeblieben. Seit seinem Debütalbum „Neues Spiel“ von 2003 singt Stefan Gwildis seine Songs auf deutsch, eigene und auch viele Jazz-und Soul-Klassiker sind darunter, die bekannt und dann doch auch neu klingen.

Der Erfolg gibt ihm seit langem Recht, Gwildis ist längst eine feste Größe in der deutschen Musikszene zwischen Jazz und Pop. „Wer den Mann hört und sieht, versteht seinen Erfolg“, schrieb der „Stern“ über den stimmgewaltigen Musiker. Und der „Spiegel“ bescheinigte ihm schon vor Jahren „jungenhaften Charme“ und „echte Entertainerqualitäten“.

Jetzt legt Gwildis zusammen mit der NDR-Bigband unter der Leitung von Jörg Achim Keller ein neues Album nach dem altbewährten Erfolgsrezept vor. Auf „Das mit dem Glücklichsein“ versammelt der Sohn eines Reifenhändlers aus Hamburg-Barmbek dreizehn Jazznummern, darunter einige große Stücke aus dem „Great American Songbook“, das ja bekanntlich viele Seiten hat.

Allein drei Songs von Cole Porter sind dabei, und da wird dann aus „I've got you under my skin“ das spiegelbildliche „Du hast mich in der Hand“. Bei Gwildis kommt es nicht auf wörtliche Übersetzung an, sondern auf den Sprachrhythmus und eine ganz eigene Anverwandlung der bisweilen zu Tode gespielten Standards. Da verwandlet sich dann die „Rainy Night in Georgia“ in die „Regennacht in Hamburg“. Aber natürlich kann man nicht nur am Mississippi den Blues bekommen, sondern auch an den Landungsbrücken in Hamburg.

Aber Gwildis liebt diese Stadt, und das spürt man auch. Und nebenbei gelingt im noch das Kunststück, einen Text von Heinz Erhardt in sein Album einzuschmuggeln - im Gewand einer bläserseligen Ballade. Großartig.