Margarte Wallmann - ein Künstlerleben in bewegten Bildern
Ulrike Messer-Krol präsentiert, in der Villa Merländer, Video-Collagen zu einer bedeutenden Opernregisseurin mit Krefelder Wurzeln.
Die österreichische Kulturjournalistin Ulrike Messer-Krol hat das Leben von Margarete Wallmann erforscht. Zusammen mit ihrem Mann, präsentiert sie die Erkenntnisse am 25. September um 19.30 Uhr in der Villa Merländer. Dabei geht es um die internationale Karriere und das private Schicksal Wallmanns - eine herausragende Künstlerin im Kulturbetrieb des 20. Jahrhunderts. Ihre Mutter Selma, in Krefeld geboren, war nach Henriette und Bertha die jüngste im Drei-Mäderl-Haus, wie das Heim der jüdischen Kaufmannsfamilie Daniel damals genannt wurde. Die Schwestern lebten später in Holland, Selma heiratete den in Berlin bestens situierten Ledergroßhändler Paul Wallmann aus Stralsund. Trotz Widerstand der großbürgerlichen jüdischen Familie begann die ältere Tochter „Gretchen“ (Margaretes Kosename) ein Tanzstudium und feierte erste Erfolge in der „modern dance“ Truppe von Mary Wigmann. Ihre große Karriere begann dann in den 1930er-Jahren bei den Salzburger Festspielen und als Ballettmeisterin an der Wiener Staatsoper. Den Holocaust überlebte sie in Argentinien. Ihre Eltern, die nach dem Novemberpogrom in Holland Zuflucht gefunden hatten, kamen beide um – wie die meisten Nachkommen der aus Krefeld stammenden Familien. Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte Margarete Wallmann an der Mailänder Scala die ersten Regie-Erfolge. Unter Herbert von Karajan kehrte sie für sechs Produktionen zurück nach Wien. Ihre Inszenierung der Tosca vom April 1958 steht bereits über 600 Mal auf dem Programm der Staatsoper. Zuletzt wirkte sie in Monaco, dort liegt sie auch begraben. Wallmann war die erste Frau, die auf allen großen Opernbühnen der Welt als Regisseurin gearbeitet hat, verantwortlich für viele Ur- und Erstaufführungen mit den größten Stars und allen gefeierten Dirigenten ihrer Zeit. Der Eintritt zur Veranstaltung in der Villa Merländer ist frei, das Haus freut sich jedoch über Spenden. Um Voranmeldung unter ns-doku@krefeld.de wird gebeten.