Wolfgang Dreßen: 48 Tage durften wir nicht öffnen. Wir hätten in dieser Zeit eine deutlich fünfstellige Zahl an Besuchern gehabt. Vor allem in den Osterferien wären viele Menschen gekommen, zumal das Wetter über Wochen hinweg schön war. Das reißt an riesiges Loch in unsere Kasse.
Interview Zoodirektor Dreßen voller Zuversicht „Zum Glück gab es keine Kurzarbeit“
Herr Dreßen, über viele Wochen war der Zoo geschlossen. Wie viele Besucher haben sie dabei verloren?
Welche Tiere freuen sich am meisten auf die Besucher?
Dreßen: Die Erdmännchen, die Gorillas und auch viele Huftiere wie Antilopen. Deren Aufmerksamkeit – also Ohren, Augen und Nase – gilt sofort allen Zweibeinern, die da vor dem Gehege herumlaufen. Wenn wir Handwerker im Zoo hatten, war das schon sehr deutlich zu beobachten.
Mussten Sie wegen der langen Schließung Leute in Kurzarbeit schicken?
Dreßen: Nein, zum Glück nicht. Für etwa 80 Prozent unserer Mitarbeiter macht das auch keinen Sinn, weil sie in der Tierpflege beschäftigt sind. In den übrigen Bereichen des Zoos haben wir Überstunden abgebaut.
Hatte die Schließung auch positive Seiten?
Dreßen: Ja, für eine gewisse Zeit schon. Ein Zoo ohne Besucher war für die Tierpfleger auch eine Erholung, weil die Mitarbeiter oft sehr viele Fragen der Gäste beantworten müssen. Inzwischen gibt es in der gesamten Belegschaft aber eine große Vorfreude. Einen Zoo ohne Besucher möchten wir alle nicht.