Meerbusch Feuerwehr-Standort steht jetzt fest

An der Moerser Straße, nördlich der „Alten Ziegelei“, soll die neue Zentrale der Feuerwehr entstehen. Ein Sonderausschuss hat den Standort beschlossen, der Neubau soll zwölf Millionen Euro kosten.

 Hier soll die neue Feuerwache stehen.

Hier soll die neue Feuerwache stehen.

Foto: grafik

Für das neue Heim der Feuerwehr ist jetzt endlich einen neuen Standort gefunden. Am Dienstagabend beschloss der dafür ins Leben gerufene Ausschuss mit großer Mehrheit, dass die Feuerwache an der Moerser Straße, nördlich der „Alten Ziegelei“, gebaut werden soll. Die Suche dauert schon länger als ein Jahr, Anfang 2019 wurde der Sonderausschuss „Zukunft der Feuerwehr“ ins Leben gerufen. In der Zwischenzeit schien ein anderer Standort gefunden zu sein, doch die Verhandlungen mit dem Eigentümer scheiterten an dem Preis für das Grundstück. Dieses Mal, so die Verwaltung, habe man sich mit dem Eigentümer schon im Voraus geeinigt. Auch die Bezirksregierung hat den Standort abgenickt. Nach dem grünen Licht vom Ausschuss durfte also dem neuen Standort nichts mehr im Weg stehen.

Einsatzziele müssen innerhalb von acht Minuten erreicht werden

Das anvisierte Grundstück an der Moerser Straße ist 15 000 Quadratmeter groß, für den Bau und den Verkauf sind im Haushalt zwölf Millionen Euro vorgesehen. Am Montagabend legte die Feuerwehr im Ausschuss eine umfassende Analyse vor. Dafür habe man alle Einsätze der Feuerwehr aus den vergangenen zehn Jahren ausgewertet und die jeweiligen Standorte verglichen, erklärte Volker Gaal. Der IT-Spezialist arbeitet im Bereich Datenauswertung bei einer Versichrungsfirma in Köln – die Analyse für die Feuerwehr hat der Experte unentgeltlich gemacht. Entscheidend für die Suche nach einem neuen Standort sei es, wie viele Einsatzorte in acht Minuten oder weniger erreicht werden können. Bei dem aktuellen Standort seien das lediglich 48 Prozent, sagte Gaal. Vor allem Büderich und Lank-Latum seien vom jetzigen Standort an der Insterburger Straße in Osterath schlecht abgedeckt. Von dem Standort an der Moerser Straße wären es mehr als 80 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedruckt: Von der Moerser Straße aus hätten innerhalb von acht Minuten 1354 der ausgewerteten Einsatzorte erreicht werden können, von der Insterburger Straße aus wären es unter den gleichen Voraussetzungen lediglich 730 Einsatzorte.

Auch abgesehen von der ungünstigen Lage der Hauptwache in Osterath ist der alte Standort ungeeignet. Seit 1983 steht die Wache in der Insterburger Straße. An den Kellerwänden hat sich Schimmel ausgebreitet, die Räume und die Ausrüstung sind veraltet und entsprechen nicht mehr den Anforderungen an einer modernen Feuerwehr. Das schilderte Tim Söhnchen von der Feuerwehr bereits beim ersten Sonderausschuss der Feuerwehr.

Bei der Sitzung am Montag folgte die Mehrheit der Ausschussmitglieder der Einschätzung der Feuerwehr, dass der aktuelle Standort nicht mehr haltbar ist. „Wir verstehen uns als Sicherheitsbeauftragte der Stadt“, sagte Tim Söhnchen. Das Konzept für den neuen Standort entspreche den vollen Überzeugungen der Feuerwehr und diene an erster Stelle der Sicherheit. Bei der Abstimmung über die Festlegung des neuen Standorts gab es lediglich zwei Gegenstimmen von den Meerbuscher Liberalen.

Anfangs war mit zehn Millionen Euro Kosten gerechnet worden

Die Liberalen hatten in dem Sonderausschuss eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der bestehenden Wache an der Insterburgerstraße und ein externes Gutachten für den neuen Standort gefordert.

Gestiegen ist mit der Änderung des Standorts auch die Summe, welche die Verwaltung nun in die Hauptwache investieren will. Ursprünglich waren es zehn Millionen, nun wurden zwölf Millionen inklusive der Planungskosten und des Grundstückerwerbs. Der Rat entscheidet nun über die Empfehlung des Sonderausschusses. Das geschieht bereits am heutigen Donnerstag, 13. Februar, 17 Uhr im Städtischen Meerbusch-Gymnasium, Mönkesweg 58. Sollte das der Rat beschließen, wäre der Kauf des Grundstücks dann der nächste Schritt.

Danach müsste die Verwaltung ihre Pläne Architekten vorlegen. Erst dann würde der Zeitplan für die Fertigstellung der Hauptwache feststehen.