Hospital-Stiftung Altenheime: Stiftung will ab 2021 bauen

Kempen. · Die ersten Skizzen sind bereits fertig. Wenn Politik und Kuratorium der Stiftung zustimmen, geht es in die konkrete Planung.

Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist will von der Stadt zwei Grundstücke im geplanten Baugebiet Schmeddersweg erwerben. Hier sollen die Altenheime gebaut werden.

Foto: Norbert Prümen

Konkrete Planungen gibt es noch nicht, aber schon Skizzen des beauftragten Architekten. Diese zeigen, wie die beiden neuen Kempener Altenheime einmal aussehen könnten. Demnächst entscheidet der zuständige Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung in nicht-öffentlicher Sitzung über den Verkauf von zwei Grundstücken im geplanten Baugebiet am Schmeddersweg. Die Flächen möchte die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist in Kempen von der Stadt erwerben. Dort sollen die beiden neuen Altenheime entstehen, die die Stiftung als Ersatz für das Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink errichten will.

Die Grundstücksfrage wird derzeit zwischen dem Amt für Liegenschaften der Stadt Kempen und dem Vorstand der Hospital-Stiftung zum Abschluss gebracht. Teil des Deals ist auch der Verkauf von Flächen der Stiftung am Schmeddersweg an die Stadt. Von einem Grundstückstausch kann in diesem Fall nicht die Rede sein. Nicht nur, weil juristisch alles einwandfrei sein muss. Vielmehr ist die Fläche, die die Stiftung für den Bau von zwei in etwa gleich großen Altenheimen benötigt, größer als das eigene Grundstück. Das befindet sich genau gegenüber dem leer stehenden ehemaligen Kempener Sporthotel. Die Neubauten sollen gegenüber den beiden Flüchtlingshäusern entstehen. So der Plan der Stiftung.

Bürgermeister Volker Rübo, Stiftungs-Vorsitzender Jürgen Brockmeyer, sein Stellvertreter Julian Schrörs und Propst Thomas Eicker (v.l.) hoffen auf baldige Umsetzung der Pläne.

Foto: Axel Küppers

Nicht nur der Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung – er tagt am 18. Februar – muss dem Grundstücksgeschäft zustimmen. Auch das Kuratorium der Stiftung als Verwaltungsrat der Altenheime muss das Verhandlungsergebnis bestätigten. Das Kuratorium tagt am 19. Februar. Ferner muss der Planungsausschuss des Stadtrates der Änderung des Flächennutzungsplanes für das Gebiet zwischen Schmeddersweg und Ziegelheider Straße, das den ersten Bauabschnitt fürs große Baugebiet im Kempener Westen darstellt, noch zustimmen. Das könnte in der Sitzung des Gremiums Ende März geschehen.

Von-Broichhausen-Stift hat
nicht genug Einzelzimmer

Parallel dazu will der Stiftungsvorstand aber schon eine sogenannte Bauvoranfrage bei der Stadt stellen. Sie dient dazu, das Projekt anzuschieben. Der Vorstandsvorsitzende der Hospital-Stiftung, Jürgen Brockmeyer, ist zuversichtlich, dass alle Gremien den eingeschlagenen Weg mittragen. Mittragen müssen ihn auch das NRW-Sozialministerium, der Landschaftsverband Rheinland, der Kreis Viersen als Heimaufsicht und die Pflegekassen als Kostenträger für die Heimunterbringung von pflegebedürftigen Menschen. Brockmeyer ist mit allen im Austausch.

Am Neubau von gleich zwei Seniorenheimen als Ersatz für das Von-­Broichhausen-Stift führt kein Weg vorbei. Das seit mehr als 50 Jahren bestehende Haus am Heyerdrink kann wegen der gesetzlich vorgeschriebenen höheren Quote an Einzelzimmern im Bestand nicht umgebaut und modernisiert werden. Das würde den Kostenrahmen sprengen. Grobe Schätzungen gingen von Baukosten in Höhe von rund 14 Millionen Euro aus. Da neue Altenpflegeeinrichtungen heutzutage über maximal 80 Plätze verfügen dürfen, kam der Hospital-Stiftung die Idee, gleich zwei Neubauten mit jeweils 80 Plätzen zu errichten. Das Von-­Broichhausen-Stift hatte vor der gesetzlichen Neuregelung mit einer 80-Prozent-Quote an Einzelzimmern einmal 145 Vollzeit-Plätze und einige Plätze für die Kurzzeitpflege.

Die beiden Neubauten könnten den Bedarf an Betreuungsplätzen decken. Auch zusätzliche Plätze für Kurzzeitpflege könnten eingerichtet werden. Beide Häuser müssen allerdings organisatorisch getrennt geführt werden. Sie brauchen eine eigene Verwaltung, eine eigene Pflegedienstleitung mit eigenem Personal und eigenständigen Cafés oder Restaurants. Bei der Bewertung von möglichen Synergieeffekten des unmittelbaren Nebeneinanders ist der Stiftungsvorstand daher vorsichtig.

Beim Investitionsvolumen geht die Stiftung von maximal 21,4 Millionen Euro aus. Ein Baubeginn 2021 wäre wünschenswert. Spätestens Mitte 2023 sollten die beiden Häuser bezugsfertig sein. Der Stiftungsvorstand möchte am liebsten mit einem Generalunternehmer bauen. Da hat man beim St.-Peter-Stift im Kempener Süden gute Erfahrungen gemacht. Dieses Altenheim ließ man von der Firma Hout errichten. Das Unternehmen hat auch das ehemalige Arnoldgelände am Bahnhof entwickelt und zuletzt die drei Bürogebäude gebaut, die ab März als Verwaltungsgebäude dienen sollen. rei