Kempener Seniorenheime Kempen: Hospital-Stiftung gibt sich neue Führungsstrukturen

Kempen · Der bisherige Geschäftsführer Jürgen Brockmeyer wird zum Vorstand. Eine Hierarchie-Ebene fällt weg.

Sie bilden die Spitze der Stiftung: die Kuratoriumsvorsitzenden Bürgermeister Volker Rübo (l.) und Propst Thomas Eicker (r.) sowie der Stiftungs-Vorsitzende Jürgen Brockmeyer (2.v.r.) und sein Stellvertreter Julian Schrörs.

Foto: Axel Küppers

Dass die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist als Trägerin der beiden Kempener Altenheime über eine eine überholte Führungsstruktur verfügt, ist bereits thematisiert worden. Aufgrund der etwa 600 Jahre alten Satzung gibt es das Konstrukt, das aus Geschäftsführung, Vorstand und Kuratorium besteht. Nun hat die Stiftung nach eigenen Angaben auf diese unflexible Führungsstruktur reagiert. „Ab sofort bilden nur noch Vorstand und Kuratorium die verantwortlichen Gremien. Die Geschäftsführung fällt weg“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Was aber nicht heißt, dass der bisherige Geschäftsführer Jürgen Brockmeyer nicht mehr da ist. Im Gegenteil: Brockmeyer (56) fungiert ab sofort als Vorstand der Stiftung. Diesen bildet er gemeinsam mit dem 30-jährigen Julian Schrörs. Der Pflegedienstleiter arbeitet seit zwei Jahren im Von-Broichhausen-Stift. „Durch die Änderung können wir nun im täglichen Ablauf schneller entscheiden und sind handlungsfähiger“, so Brockmeyer. „Drei Entscheidungsgremien sind einfach zu viel. Wenn wir einen neuen Kopierer angeschafft haben, mussten das drei Personen unterschreiben.“

Die bisherigen Vorsitzenden des Vorstands, Bürgermeister Volker Rübo und Propst Thomas Eicker, rücken durch die Veränderung nun ins Kuratorium. Rübo und Eicker sind dort Vorsitzende. Ferner sind die bisherigen Mitglieder auch weiterhin im Kuratorium vertreten: Irene Steeger, Hans-Jürgen Beulertz, Dr. Martin Köhne, Wilfried Bogedain und Dieter Peters.

Größte Aufgabe des neu gebildeten Vorstands ist ohne Frage der Neubau eines Seniorenheims am Schmeddersweg. Wegen der eingeführten Einzelzimmerquote muss die Stiftung reagieren und einen Neubau realisieren. Um diese gesetzliche Vorgabe zu erfüllen, gab es in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Pläne in Kempen. Zuletzt sollte das Von-Broichhausen-Stift entsprechend umgebaut werden. Diese Lösung stellte die Geschäftsführung dann als zu teuer dar. Nun arbeiten Stiftung und Stadt an der Neubaulösung auf einem Areal, das in ferner Zukunft mal zum Wohngebiet „Kempener Westen“ gehören soll. Bei der Umsetzung des Projektes drängt die Zeit für die Stiftung weiterhin. Am Schmeddersweg ist aber noch nicht das entsprechende Flächennutzungs- und Planungsrecht geschaffen worden (die WZ berichtete).

Derzeit betreibt die Stiftung das St. Peter-Stift an der Auguste-Tibus-Straße. Im 2001 errichteten Seniorenheim gibt es 70 Pflegeplätze und zusätzlich 26 seniorengerechte Wohnungen. Zweiter Standort ist das Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink. Im 50 Jahre alten Pflegeheim gibt es derzeit 119 Plätze. Zur Erfüllung der Einzelzimmerquote musste die Anzahl bereits reduziert werden. Früher gab es 145 Pflegeplätze. Wenn der Neubau am Schmeddersweg in Betrieb ist, soll der Bau am Heyerdrink nicht mehr genutzt werden.

(tkl)