Meinung Verdacht auf groß angelegten Steuerbetrug: Neues vom Schreckgespenst
Den Steuerfahndern geht die Arbeit nicht aus. Nachdem vor rund einem Jahr der Skandal um massenhaften Steuerbetrug von gut betuchten Anlegern aus aller Welt mittels zahlreicher Briefkastenfirmen in Panama ins Rollen kam, deutet sich nun eine Fortsetzung dieser unsäglichen Geschichte auf der Mittelmeer-Insel Malta an.
Auch dort geht es um den Verdacht einer groß angelegten Steuerhinterziehung.
Gerade Walter Borjans, der das jetzt öffentlich machte, hat sich auf diesem Feld jedoch den Ruf eines gleichermaßen hartnäckigen wie erfolgreichen Schreckgespenstes für schwarze Steuerschafe erarbeitet. In den letzten Jahren sorgten immer wieder so genannte Steuer-CDs für öffentliches Aufsehen, die auf Betreiben des nordrhein-westfälischen SPD-Finanzministers angekauft wurden.
Aus Bayern hat man von vergleichbaren Aktivitäten übrigens noch nie gehört. Der dortige Kassenwart Markus Söder von der CSU übte im Gegenteil sogar Kritik an den CD-Geschäften. Vielleicht ist die Zahl der Millionäre im Freistaat ja auch deshalb so hoch. Obgleich die CDs dubiosen Quellen entstammten, was sogar den Schweizer Geheimdienst auf den Plan rief, heiligt der Zweck trotzdem die Mittel: Viele Steuersünder wurden reumütig und kamen weiteren Ermittlungen durch eine Selbstanzeige bei den Steuerbehörden zuvor.
Wohl noch viel mehr hoch vermögende Steuerbetrüger scheinen allerdings darauf zu hoffen, unentdeckt zu bleiben. Davon zeugt der neue Fall auf Malta. Dabei ist es nicht so, dass es in den letzten Jahren keine internationalen Bemühungen gegeben hätte, um Steuerhinterziehern und Geldwäschern auf die Spur zu kommen. Zweifellos braucht es aber noch viel mehr Leute vom Schlage eines Walter-Borjans. Denn Panama ist gewissermaßen überall.