Kultur in Meerbusch „MeerMusik“ – das Open-Air-Festival feiert Premiere

Meerbusch · Am 11. Juni soll es zu jeder vollen Stunde in jedem der acht Stadtteile ein offenes Freiluftkonzert geben. Künstler aller Genres können sich ab sofort anmelden. Auftakt- und Abschlusskonzert im Park von Haus Meer bilden den Rahmen.

 Ekaterina Porizko ist Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Büderich. Sie hatte die Idee zum stadtteilübergreifenden Open-Air-Festival.

Ekaterina Porizko ist Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Büderich. Sie hatte die Idee zum stadtteilübergreifenden Open-Air-Festival.

Foto: RP/Michael zerban

In allen acht Stadtteilen soll am Samstag, 11. Juni, Musik erklingen. Unter dem Motto „MeerMusik – Es werde Licht“ soll es zu jeder vollen Stunde in jedem Ort ein offenes Open-Air-Konzert geben: Rund 50 Konzerte mit Solisten, Chören, Bands und Orchestern an belebten Plätzen im Stadtgebiet sind geplant. Musik gibt es etwa auf der Piazza vor der Bethlehemkirche in Büderich, im Osterather Park und in der Nähe der Musikschule in Strümp. Schauplatz für das Auftakt- sowie das Abschlusskonzert wird der Park von Haus Meer sein.

Die Idee zu diesem für die Stadt bislang einmaligen Musikfestival hatte Ekaterina Porizko, Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Büderich. Der Gemeinde und ihr steht das Kulturamt der Stadt Meerbusch zur Seite, das das Projekt begleitet und unterstützt. Alle Meerbuscher Kirchengemeinden machen mit, die städtische Musikschule ist dabei, und Bürgermeister Christian Bommers übernimmt die Schirmherrschaft.

„Unser Ziel ist es, Kultur in den öffentlichen Raum zu bringen“, sagt Porizko. „Musik ist schließlich die Sprache, die jeder versteht. Was dabei zählt, ist alleine die Gänsehaut.“ Das „MeerMusik“-Festival ist deshalb offen für alle Musikrichtungen – von Rock und Pop über Jazz und Klassik bis hin zu Kirchen- und Weltmusik. „Wir wollen die gesamte musikalische Vielfalt unserer Stadt zeigen“, sagt die Kirchenmusikerin, die bereits zahlreiche Zusagen von Musiker-Kollegen bekommen habe.

Ab sofort startet der Aufruf zur Teilnahme: „Alle Menschen aus Meerbusch und Umgebung, mit Meerbuscher Wurzeln oder Kontakten, die sich professionell oder semiprofessionell mit Musik befassen, können bei diesem Open-Air-Musikfest ihre Kunst präsentieren.“ Die Anmeldefrist für die Künstler (Anmeldeformular unter https://bit.ly/3L0RLiP) endet in der ersten Märzwoche, denn spätestens Anfang Mai soll das Programm präsentiert werden. „Wir sind natürlich gespannt, welche und wie viele Künstler sich nun melden“, sagt Ute Piegeler, Fachbereichsleiterin für Kultur, Schule und Sport im Rathaus. Sie hofft, dass am 11. Juni das Wetter mitspielt und die Meerbuscher den Tag nutzen können, um mit dem Rad und zu Fuß auf große Festival-Tour zu gehen und dabei auch ihre Stadt neu zu entdecken.

Das Programmheft soll dabei helfen, sich die passenden Konzerte auszusuchen und seine individuelle Route zu planen. „Die Meerbuscher können im Vorbeigehen zuhören oder länger verweilen, und die Kinder können dazu tanzen, ohne schiefe Blicke zu bekommen“, sagt Ekaterina Porizko. „Und auch die urbanen Alltagsgeräusche, etwa der Fluglärm, gehören zum Klangbild von Meerbusch und sind Teil des Festivals.“

Zwei Programmpunkte stehen jetzt schon fest: Am Morgen wird es zum Auftakt im Park von Haus Meer ein rund einstündiges Chorsingen geben, an dem sich Kirchen- und Schulchöre beteiligen. Am Abend um 19 Uhr ist an selber Stelle ein rund zweistündiges, bestuhltes Abschlusskonzert mit professionellem Orchester und Solisten geplant, für das ab April Karten verkauft werden. Die anderen Konzerte in den Stadtteilen sind offen, freischaffende Künstler sammeln bei ihren Konzerten Spenden. Denn das Festival soll auch dazu beitragen, die dramatischen finanziellen Einbußen der Künstler als Folge der Corona-Pandemie ein wenig zu mildern. „Die Künstler leiden ohne ihre Kunst“, sagt Porizko. „Aber die Gesellschaft ebenso.“ Deshalb soll der Titel des Festivals auch Hoffnung machen: „Dass es bald wieder heller wird und die Menschen wieder unbeschwert zusammenkommen können.“ Ob „MeerMusik“ eine einmalige Sache bleibt, muss sich zeigen. Kulturamtsleiterin Ute Piegeler kündigt aber schon jetzt an: „Wenn die Premiere schön wird, können wir uns vorstellen, dieses Festival alle zwei Jahre in Meerbusch zu machen.“