ÖPNV Das Deutschlandticket gilt ab sofort: Diese Zusatzregelungen gibt es in NRW

Düsseldorf · Auf den Erfolg des 9-Euro-Tickets im Sommer folgte schnell der Ruf nach einem Nachfolger. Nach langen Verhandlungen zwischen Bund und Ländern gilt seit Montag das Deutschlandticket. In NRW sind einige Zusatzregelungen geplant oder bereits gültig.

Ein «D-Ticket» im Chipkartenformat.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Seit Montag können Fahrgäste das Deutschlandticket nutzen. Das dauerhafte Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket aus dem vergangenen Sommer kostet in der Regel 49 Euro im Monat. Es kann bundesweit im Nah- und Regionalverkehr in der 2. Klasse genutzt werden. Das sind Busse, Straßen-, Stadt- und U-Bahnen, S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpress-Züge. Der Fernverkehr, also etwa ICE-, IC- und EC-Züge und Fahrten privater Anbieter, sind wie beim 9-Euro-Ticket meist ausgeschlossen. Kinder unter sechs Jahren können beim Deutschlandticket mitgenommen werden. Ältere Kinder brauchen eine eigene Fahrkarte.

Das Deutschlandticket ist ein Abonnement, das monatlich kündbar ist. Es ist an eine Person gebunden und kann nicht an andere Nutzer weitergereicht werden. Erhältlich ist es insbesondere über Handy-Apps, Internet-Portale und Kundenzentren der teilnehmenden Verkehrsbetriebe. Das Ticket kann digital auf dem Handy genutzt oder in Form einer Chipkarte bestellt werden. Ein Kauf an Automaten oder in Papierform ist allerdings anders als beim 9-Euro-Ticket nicht möglich. Unter anderem gibt es Jobticket-Varianten des Deutschlandtickets.

Zum Start am Montag haben nach einer Hochrechnung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen bundesweit weit mehr als drei Millionen Menschen den neuen Fahrschein gelöst. Etwa 750.000 davon hatten bisher kein ÖPNV-Abo. Das Deutschlandticket ist nicht mit dem Einsatz zusätzlicher Busse und Bahnen oder zusätzlichen Personals verbunden. Die Verkehrsverbünde in NRW hatten in den vergangenen Wochen auch darauf verwiesen, dass die Auslastung noch nicht wieder so hoch ist wie vor der Pandemie.

Nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn NRW muss mit dem Start des Tickets an Wochenenden und Feiertagen mit vollen Regionalzügen gerechnet werden. Besonders in Regionalzügen mit einer langen Fahrstrecke, die erfahrungsgemäß für Ausflüge und weitere Freizeitaktivitäten von Familien genutzt würden, könnte es in diesem Sommer wieder voll werden. Allerdings sei nicht mit einem ähnlich großen Andrang von Fahrgästen wie beim 9-Euro-Ticket zu rechnen. Zu vollen Zügen könnten aber auch Baustellen mit Einschränkungen im Regionalverkehr beitragen.

In NRW sind Zusatzregelungen geplant oder bereits gültig. Innerhalb von NRW ist beim Deutschlandticket die kostenfreie Mitnahme von Hunden möglich. Zum 1. Juli ist ein Zusatzticket für die 1. Klasse für 69 Euro pro Monat vorgesehen, das aber nur in NRW gelten wird. Außerdem ist ein NRW-weit gültiges Sozialticket geplant, wie das Verkehrsministerium ankündigte. Schülern soll ebenfalls ein Angebot für NRW-weite Fahrten mit dem Nah- und Regionalverkehr gemacht werden. Starttermine gibt es dazu noch nicht.

Fahrräder können mit dem Deutschlandticket nicht kostenlos mitgenommen werden. Es muss wie beim 9-Euro-Ticket eine Zusatzkarte gelöst werden. Auch gibt es keine Mitnahmegarantie für Fahrräder, wenn der Zug voll ist. Zum 1. Juli soll als Ergänzung zum Deutschlandticket ein NRW-weit geltendes Fahrrad-Monatsabo zum Preis von 39 Euro angeboten werden.

(dpa)