Münster - (dpa/lnw) Mit einem Appell an die kommende Bundesregierung hat der Chef von Deutschlands zweitgrößtem Agrarhändler Agravis die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgestellt. Dirk Köckler forderte CDU und SPD am Mittwoch in Münster auf, jetzt schnell für verlässliche Rahmenbedingungen zu sorgen, damit der große Investitionsstau auch in der Landwirtschaft abgebaut werden kann. Köckler verweist auf die jungen Landwirte, die mehr Verlässlichkeit im Bau- und Immissionsrecht brauchen, damit sie für die nächsten Jahrzehnte investieren können.
Für das laufende Jahr geht die Agravis Raiffeisen AG von einem Rückgang beim Umsatz und einem stagnierenden Ergebnis vor Steuern aus. Im Jahr 2024 hatte die Genossenschaft einen Gewinn von 65 Millionen Euro verbucht. Der Umsatz ging von 8,8 auf 8,5 Milliarden Euro zurück. Als Grund gab das Unternehmen gesunkene Erzeugerpreise an. Bei den Mengen und dem Marktanteil habe Agravis zugelegt.
Für 2025 sieht Vorstandschef Köckler noch keine Trendwende, auch wenn das 1. Quartal gut verlaufen sei. Bis Ende des Jahres rechnet Agravis mit einem Gewinn vor Steuern von 60,1 Millionen Euro. Das wäre im Vorjahresvergleich ein Minus von rund 7,5 Prozent. Beim Umsatz ist das Agrarunternehmen beim Ausblick ebenfalls vorsichtig und geht von 8,1 Milliarden Euro aus (minus 4,7 Prozent). Die Investitionen will Agravis von 114 Millionen Euro im Jahr 2024 auf 59 Millionen Euro in diesem Jahr senken.
Im vergangenen Jahr hatte Agravis 7076 Mitarbeiter. Das waren 223 mehr als im Jahr zuvor - bedingt durch einen Firmenzukauf, wie das Unternehmen erklärt. Der Agrarhändler hat Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und anderen Bundesländern.
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