Zitterbart „Hockey Smile“ zum Comeback
Am Sonntag kehrte Luca Zitterbart nach dreimonatiger Verletzungspause in den DEG-Kader zurück. Doch erst bekam er einen Puck ins Gesicht, am Ende verlor die DEG 1:4. Dienstag gegen Wolfsburg soll es besser laufen.
Wie man sich gemeinhin einen Eishockeyspieler vorstellt? Da gehen die Meinungen auseinander. Die einen denken an Narben und ein blaues Auge, andere an wehende Haare, die hinten aus dem Helm rausschauen. Auf eins können sich aber alle einigen: Einem richtigen Eishockeyspieler fehlen ein paar Zähne. Im Internet finden sich ganze Bilderstrecken über lächelnde Spieler mit Zahnlücken, Stichwort „Hockey Smile“. Es gibt sogar Rocksongs darüber, weil Eishockeyspieler nach schmerzhaften Begegnungen mit Schlägern, Pucks oder Fäusten regelmäßig Zähne verlieren, auch mal mehrere auf einmal. Manche werfen sie danach einfach ins Publikum.
Luca Zitterbart hat das am Sonntagabend nicht gemacht. Er war froh, seinen Zahn überhaupt wiedergefunden zu haben. Nach dem ersten Drittel beim Spiel seiner Düsseldorfer EG gegen die Adler Mannheim war das, ein paar Minuten zuvor hatte der 23-Jährige einen Puck ins Gesicht bekommen, fortan lag der Zahn auf dem Eis, aber erst als die Pausensirene ertönte, konnte sich der Besitzer auf die Suche begeben. Die Eismaschinen mussten warten. Hinterher erzählte Zitterbart dann: Zahn gefunden, Termin beim Arzt für den nächsten Tag gemacht. „Ich will ja nicht, dass der Zahn abstirbt.“ Eine Pause gönnt er sich übrigens nicht, wenn es am Dienstagabend (19.30 Uhr) gegen die Grizzlys Wolfsburg weitergeht, steht Zitterbart wieder auf dem Eis.
Nach gutem Beginn ging erst der Zahn und dann das Spiel verloren
Dann soll es aber anders laufen als am Sonntag, als der Verteidiger nach fast dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte. Erst der Zahn, am Ende ein 1:4. Dabei hatte die DEG gut begonnen, war zunächst spielbestimmend, vergab aber erneut zu viele Chancen und kassierte dann in Unter- wie Überzahl Tore. „Wenn wir selbst ein, zwei der Chancen am Anfang nutzen, hätten wir etwas mehr Rhythmus und Flow bekommen“, sagte Zitterbart. Doch daraus wurde nichts, je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wirkten die Mannheimer, die die Punkte verdient mitnahmen.
Guter Start, dann ausgebremst – das passt auch auf Luca Zitterbarts Zeit in Düsseldorf. Im Sommer kam der Verteidiger aus München, gehörte zu den vielen jungen Neuen, die sich woanders nicht komplett durchsetzen konnten und bei der DEG auf mehr Verantwortung hofften. Das klappte, Zitterbart überzeugte vor allem läuferisch, bereitete gleich bei seinem Debüt zwei Tore vor, Anfang Oktober schoss er sein erstes Tor, stand nach sieben Spielen bei vier Scorerpunkten. Zwar wirkte er hin und wieder etwas übermütig, verschuldete auch mal ein Gegentor, aber grundsätzlich konnte die DEG zufrieden sein mit ihrem neuen Verteidiger.
„Das fing eigentlich alles gut an“, findet auch Zitterbart, „aber dann war ich lange raus.“ Denn Ende November verletzte er sich. Ursprünglich sollte er gar nicht lange fehlen, „aber dann gab es ein paar kleinere Rückschläge“. Neu war das für ihn allerdings nicht, bereits in München fiel er über Monate aus, machte in der Vorsaison nur drei Spiele. Nun auch bei der DEG eine lange Pause. Seit knapp zwei Wochen ist er wieder auf dem Eis, gegen Mannheim spielte er erstmals wieder, durfte knapp elf Minuten ran. Aber es fehlte noch etwas, also hofft er, „in den nächsten ein, zwei Spielen wieder bei 100 Prozent“ zu sein.
Das erste steht bereits am Dienstag gegen Wolfsburg an – das dritte Spiel gegen ein Spitzenteam binnen einer Woche. Was da besser klappen müsse als zuletzt? Das Übliche: „Wir müssen schneller von hinten raus spielen, konsequent die Zone erreichen und dann die Scheibe aufs Tor kriegen. Dann werden auch wieder Tore fallen. Und wenn dann mal der Knoten geplatzt ist, dann läuft es.“ Das klang doch wie ein richtiger Eishockeyspieler. Am Sonntagabend sah Luca Zitterbart auch so aus.