Ratingen Grüne fordern bessere Mülltrennung am Markt
Ratingen. · Stadt und Marktbeschicker sollten eine Vorbildfunktion haben. Verwaltung soll eine Vorlage erarbeiten.
(Red/kle) Die Grünen haben das Thema Mülltrennung ganz aktuell auf ihrer Agenda. „Anstatt recycelt zu werden, landen Wertstoffe in der Verbrennungsanlage“, beklagt der grüne Fraktionsvorsitzende Christian Otto.
Sicher sind den Ratinger Marktbesuchern schon die großen Mülltonnen auf der Nordseite des Marktes aufgefallen, ebenso der orangefarbene Container auf der Grütstraße. Dort werden nach Angaben der Grünen ohne jegliche Trennung alle anfallenden Abfälle entsorgt: Kisten aus Holz oder Pappe, Plastikmüll und in großen Mengen Grünabfälle. „Wertstoffe sind kein Müll,“ fährt Christian Otto fort, „Glas und Papier als Beispiel sind nach ihrem Gebrauch Rohstoffe, die in die Produktion zurückgeführt werden müssen anstatt in Verbrennungsanlagen vernichtet zu werden.“ Auf den Ratinger Märkten in Mitte, Lintorf und West gebe es keine Mülltrennung. In der Marktordnung vom 19.03.1996 sei unter Paragraf 10, Absatz 2, lediglich vermerkt, dass die Abfallentsorgung durch die Stadt Ratingen erfolge.
Grüne kritisieren das fehlende Durchgreifen der Stadt
Seit 2015 verpflichte das Kreislaufwirtschaftsgesetz die privaten Haushalte zur Mülltrennung unter Androhung von Bußgeldern bei Missachtung. „Wir verstehen nicht, warum die Kommune, die doch eine Vorbildfunktion in Sachen Umwelt- und Klimaschutz haben sollte und dem Klimaschutz im vergangenen Jahr absolute Priorität eingeräumt hat, keine Trennung von Abfällen auf ihren Wochenmärkten vornimmt“, so Edeltraud Bell, Mitglied im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss und zukünftige grüne Ratsfrau. Die Grünen stellen für die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 28. September den Antrag, auf den Wochenmärkten Mülltrennung einzuführen, die Marktbeschicker dazu zu verpflichten und ihnen entsprechende Behältnisse zur Verfügung zu stellen. Die Stadt soll eine Vorlage erstellen. Bell betont: „Die Stadt muss mit gutem Beispiel vorangehen, um nachhaltiges und klimaschonendes Verhalten ihrer Bürger glaubwürdig einfordern zu können.“