Ateliers in Düsseldorf Leben für, mit und in der Kunst

Düsseldorf · Zum 28. Mal öffnen bei den Kunstpunkten über 400 Ateliers für die Öffentlichkeit.

Über 400 Künstlerinnen und Künstler nehmen an der inzwischen 28. Auflage der Kunstpunkte an zwei Wochenenden teil. Die Bandbreite der vorgestellten Kunst ist groß, sie reicht von Malerei und Zeichnung über Installation bis hin zur Plastik. Auch die Ateliers und Ausstellungsflächen sind so facettenreich wie die Kreativschaffenden, die sie nutzen.

Einige von ihnen leben mit, für und in der Kunst. Wie Ilona Weber zum Beispiel. Die Düsseldorferin mag gar nicht so gern über ihre Werke sprechen. „Schauen Sie sich einfach um“, sagt sie. In ihrem hellen Wohnatelier wirken selbst die Blumenarrangements wie eine Kunst-Installation. Einige Pflanzen sind im Kreis um einen Teich drapiert. „Im Sommer hat er Wasser, im Winter wird er mit Sand gefüllt“, erklärt Ilona Webers Enkelin das grüne Stillleben. Ihre Oma sei eine „Vielgereiste“, verrät sie, und vieles von dem, was zu sehen sei, seien Mitbringsel und Erinnerungen daran. Aber auch scheinbar profane Alltagsgegenstände wie Topfreiniger bekommen bei Ilona Weber ein kunstvolles zweites Leben, säuberlich gestapelt unter Glas.

Auch Lu Possehl lebt mit ihrer Kunst. Zwar hat sie nach ihrem Umzug von Benrath in die Carlstadt einen Arbeitsraum, in dem sie mit Metall und Holz arbeitet oder malt. Aber auch ihre Wohnung ist Teil der Kunst. In vielen Räumen begegnet den Betrachtenden die Statur der Göttin Selene mit einer Mondsichel auf dem Haupt. „Sie ist meine Lieblingsfigur“, verrät die Düsseldorferin. „Bunt und farbenfroh ist so gar nicht meine Art“, gibt die Künstlerin zu, während sie auf ihr „Bildertagebuch“ zeigt, das an einem ihrer Archivschränke hängt.

Während sie sich von einer Erkrankung erholte, habe sie damit angefangen, sagt sie und wundert sich ein wenig über diese neue Form der Kreativität. „Offenbar bin ich auch das“, räumt sie mit einem Lächeln ein. Wenn Lu Possehl nicht an ihren Metallfiguren arbeitet, malt sie oder experimentiert mit Holz.

Daria Babich kam vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Düsseldorf. Die Absolventin der Kunstakademie hat vor drei Monaten ein Atelier an der Hohe Straße bezogen. Dort arbeitet sie mit Ölmalerei. Auch sie mag es farbenfroh, denn das „bringe positive Gedanken und Energie in die Welt“, sagt die Künstlerin.

Ein paar Häuser weiter verbinden Jan Piepenbrock, Jürgen Wolff und Susanne Hertsch Malerei mit einer Klangperformance. Klang steht auch im Mittelpunkt der Installation von Harmjan Roeles in seinem Atelier an der Berger Allee, der dafür unzählige Fahrradklingeln gesammelt hat, die mit einer Triangel ausgelöst werden können, um scheppernde Töne von sich zu geben.

Info Die Kunstpunkte gehen am 21. und 22. September im Düsseldorfer Süden weiter. Infos zu den teilnehmenden Kunstschaffenden gibt es im Internet.