Ein Geschenk der Schulleiterin Segel-AG des Thomaeums freut sich über das erste eigene Boot
Kempen · Seit 2018 bietet das Gymnasium Thomaeum in Kooperation mit dem Segel-Surf-Club Kempen eine Segel-AG für Schüler an. In sechs Jahren haben über 60 Kinder das Segeln gelernt. Jetzt hat die AG auch ihre erste eigene Jolle.
(tre) Noch liegt sie auf einem Bootstrailer auf dem Gelände des Segel-Surf-Clubs Kempen (SSCK), aber das soll sich ab der kommenden Woche ändern: Dann steht die Jungfernfahrt auf dem Königshütte-See unter ihrem neuen Namen „Pir@thomaeum“ an. Der Name ist dabei Programm, und das im doppelten Sinne: Es handelt sich bei der roten Jolle um einen Pirat – und der stolze Besitzer ist das Thomaeum, besser gesagt: die Segel-AG des Kempener Gymnasiums.
„Das ist unser erstes eigenes Boot, auf dem unsere AG-Teilnehmer segeln dürfen, wenn sie ihren Optimisten-Schein gemacht haben“, sagt Jürgen Hemkemeyer, der nicht nur Künstler und Kunstlehrer am Thomaeum ist, sondern auch ein begeisterter Segler. Er betreut die AG zusammen mit Segellehrer Michael Hake sowie weiteren Helfern. Der Pirat stammt dabei aus dem Besitz von Schulleiterin Agnes Regh, die ebenfalls seit Jahrzehnten segelt. „Ich habe den Pirat, der damals Catch-up hieß, 2007 gekauft. Dann kam ein anderes Boot dazu, und Catch-up stand bei uns in der Garage. Das fand ich einfach schade. Mir kam die Idee, die Jolle der Segel AG zu schenken“, sagt Regh.
Das Boot wurde im Thomaeum zwischengelagert, wo Hemkemeyer sich an die Aufarbeitung machte. „Es waren nur Kleinigkeiten. Ich habe unter anderem das Schwert neu lackiert und die Pinne restauriert“, erzählt Hemkemeyer. Er habe außerdem den Rahmen der Jolle komplett mit Styrodur gefüllt. Das mache sie unsinkbar, fügt der Kunstlehrer an. Dazu kam die Aufschrift des neuen Namens. Zudem ist auf dem Baum www.thomaeum.de zu lesen.
Per Trailer ging es nun zum See, wo die elf Sechstklässler, die sich derzeit auf den Optimisten-Schein vorbereiten, die Jolle mit Begeisterung in Augenschein nahmen. Segeln dürfen sie das Geschenk der Schulleiterin aber noch lange nicht, da sie erst im kommenden Jahr den ersten Jugendsegelschein ablegen werden. Dafür freut sich Chrissy schon jetzt auf den ersten Segeltörn mit der „Pir@thomaeum“ auf dem See. Die Zwölfjährige hat den Segelschein vor zwei Jahren in der AG des Thomaeums abgelegt und ist jetzt als Helferin in der AG im Einsatz. „Ich bin absolut wasseraffin. Segel macht mir viel Spaß. Bei Wind mit der Jolle auf dem Wasser zu sein, ist einfach gigantisch“, schwärmt die Gymnasiastin.
Wobei mit dem Pirat erst mit den Segellehrern geübt werden muss, denn die Jolle ist mit ihrer Länge von fünf Meter nicht nur um einiges größer als ein Optimist, sondern sie verfügt auch über zwei Segel. Statt einem Segel mit drei Quadratmeter Segelfläche beim Anfängerboot sind es nun zehn Quadratmeter. Das sorgt auf dem Wasser für einiges mehr an Geschwindigkeit.
Die Segel-AG existiert in Kooperation mit dem SSCK seit 2018. Der Verein stellt das Lernmaterial und die Optimisten. In sechs Jahren haben über 60 Kinder Segeln gelernt.