Radfahren in Kempen Stadt will Poller-Standorte prüfen
Kempen · Kempener Grüne hatten gemeinsam mit dem Fahrradclub ADFC etwa 200 Poller und Umlaufsperren an Radwegen im Stadtgebiet untersucht und dokumentiert.
(rei) Es war eine wahre Fleißarbeit, die Mitglieder der Kempener Grünen gemeinsam mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für die Region Krefeld-Viersen in diesem Frühjahr verrichtet haben. Etwa 200 Poller und Umlaufsperren – so genannte Drängelgitter – an Radwegen wurden untersucht und dokumentiert.
Die 64 Seiten umfassende Dokumentation hatten Grüne und ADFC im Mai Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) übergeben. Sie war nun auch Thema im zuständigen Ausschuss für Ordnung und Rettungswesen des Stadtrates.
Die federführend vom Grünen-Stadtverordneten Helmut Nienhaus sowie von Hartmut Genz und Uli Allen (ADFC) erarbeitete Studie kam im Kempener Rathaus sehr gut an. Der Bürgermeister war voll des Lobes. In der Tat: Ein solch umfassende Studie gab es bislang nicht.
Immerhin sind rund 160 Poller und etwa 40 Umlaufsperren an Radwegen in allen Stadtteilen aufgelistet, genau beschrieben und fotografiert. Es werden auch Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Studie ist für die Stadt sehr hilfreich, müssen die Kommunen doch nach einem Erlass des NRW-Verkehrsministeriums prüfen, wo solche Sperren entfernt werden können. Insofern haben die Freiwilligen der Stadt mit ihrer Untersuchung bereits viel Arbeit abgenommen.
Die jetzt vorliegende Dokumentation geht sogar noch einen Schritt weiter: Helmut Nienhaus ist die Strecke mit einem Lastenrad abgefahren. Dabei hat er festgestellt, dass es speziell an den so genannten Drängelgittern an einigen Stellen fast unmöglich ist, diese mit einem großen Spezialrad zu umkurven.
Neuer Mitarbeiter soll
sich der Sache annehmen
Der für Verkehr zuständige städtische Beigeordnete Jörg Geulmann sicherte in der jüngsten Sitzung des Fachausschusses zu, die Dokumentation zu prüfen. Entsprechende Verbesserungsmöglichkeiten sollen dann umgesetzt werden. Geulmann bat allerdings um Verständnis dafür, dass diese Aufgabe nicht von heute auf morgen zu erledigen sei. Aber auf die lange Bank geschoben würde sich auch nicht, versprach Geulmann. Ein neuer Mitarbeiter im Ordnungsamt soll sich der Sache annehmen. Geulmann hofft, dass es innerhalb der nächsten drei Jahre Verbesserungen an den Radwegen geben werde.
Neu ist das Thema „Poller und Umlaufsperren an Radwegen im Kempener Stadtgebiet“ indes nicht. Es war bereits im Zuge der Erarbeitung des Radverkehrskonzepts, das der Stadtrat Ende 2019 verabschiedet hat, ein Teilaspekt. Seinerzeit gab es bereits eine Radtour mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern durch Kempen, bei der neuralgische Punkte besonders in Augenschein genommen wurden. Dazu zählten damals auch Poller und Umlaufsperren. Einige wurden danach bereits versetzt, um Radfahrenden die Durchfahrt zu erleichtern.