NRW DEG-Spiel gegen München verlegt
Aufatmen bei Düsseldorfs Eishockeyprofis. Auch am Sonntag haben sie spielfrei.
Niki Mondt ist derzeit wahrlich nicht um seinen Job zu beneiden. Eigentlich ist Manager eines professionellen Sportklubs ja für viele Fans ein Traumberuf, den sie gern am Computer nachspielen. Im Stadion sitzen, Videos schauen, Spieler und Trainer verpflichten. Und auch wenn das eine arg romantisierende Vorstellung des Managerjobs ist: Es geht definitiv schlimmer.
Dieser Tage aber hat Mondt ganz andere Aufgaben, es gab ja diesen nervigen Corona-Ausbruch bei der Düsseldorfer EG samt Quarantäne. Entsprechend viele Telefonate und Videocalls muss Mondt gerade führen. Mit dem Gesundheitsamt und der medizinischen Abteilung der DEG, mit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), mit anderen Klubs, auch die Presse will ständig wissen, wie es denn nun weitergeht. Am Mittwoch umso mehr, wollte Mondt doch erreichen, dass die DEG auch am kommenden Wochenende komplett spielfrei hat. Also stellte er einen Antrag, und nach langen Diskussionen kam der durch: Das Heimspiel am Sonntagabend gegen den EHC Red Bull München wird auf den 23. Februar 2022 verlegt.
Weil zuvor bereits das Spiel am Freitag bei den ebenfalls Corona-geplagten Iserlohnern abgesagt wurde, haben die Düsseldorfer nun zwei Wochen am Stück spielfrei. Aber sie begrüßen es: „Ich bedanke mich bei der Liga und auch bei Red Bull München, dass sie unserem Antrag und Wunsch nachgekommen sind. Wir hätten am Sonntag nur zehn Feldspieler zur Verfügung gehabt, darunter zwei Verteidiger“, sagt Mondt.
Zwar trainiert die DEG seit Anfang der Woche wieder mit einem Teil ihres Kaders, ist in den Augen des Managers aber nicht in der Lage, ein vernünftiges Team aufs Eis zu stellen. Würde nur nur noch ein Spieler mehr ausfallen, wäre sie auch rein formal nicht spielfähig. Dafür braucht man einen Torhüter und zehn Feldspieler. Viel Sinn würde aber selbst das nicht ergeben, normalerweise spielt man mit knapp der doppelten Anzahl, die Spieler hätten irgendwann kaum noch Kraft, vom erhöhten Verletzungsrisiko ganz zu schweigen. Aber wenn der Gegner drauf besteht, muss man spielen.
Das tun die Münchener aber nicht. „Wir kennen die Situation und die Probleme, in der sich Düsseldorf befindet, nur zu gut“, sagt EHC-Manager Christian Winkler, dessen Team zuletzt härter als alle anderen von Corona getroffen war: 22 Fälle. Trotzdem musste der EHC am Dienstag mit einem Notkader gegen Bietigheim (2:0) spielen. Das tat er zwar widerwillig, und dennoch ging bei der DEG seitdem die Sorge um, dass auch am Sonntag gespielt werden muss, weil die Nachholtermine nach mehr als zehn abgesagten Spielen langsam knapp werden. Doch am Nachmittag kam die erlösende Meldung: Die DEG muss nicht aufs Eis.