Fahrplan rund um die Geburt Wichtige Tipps für werdende Eltern

Bereits vor der Geburt des Kindes gibt es für die werdenden Eltern einiges zu organisieren. Einige Dinge sollten möglichst früh erledigt werden, andere haben etwas länger Zeit. Wir haben einen Fahrplan rund um die Geburt zusammengestellt.

Patrick Wüstefeld und Kejda Diko haben sich im Vorfeld auf die Geburt ihres Sohnes Elias vorbereitet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Von Ina Schwerdtfeger

Ab Beginn der Schwangerschaft

Als Kejda Diko von einer Bekannten gefragt wurde, ob sie denn schon eine Hebamme habe, fragte sich die werdende Mutter zunächst, warum sie die überhaupt benötige. „Bei uns in Albanien kennen wir sowas nicht, bei uns läuft das eher über die Familie ab, dort unterstützen dann die eigenen Mütter“, erklärt die 28-Jährige. Ab der achten Schwangerschaftswoche startete Diko ihre Suche, anfangs noch in der naiven Hoffnung, sie könne sich eine Hebamme ihrer Wahl aussuchen.

Dass die Suche so schwer werden würde hätten sie und ihr Lebenspartner Patrick Wüstefeld nicht gedacht. Erst in der 26. Schwangerschaftswoche bekam die werdende Mutter eine Zusage. „Das war für uns ein zentraler Punkt gewesen, denn die Hebamme hat mich bei so vielen Dingen in der Schwangerschaft unterstützt“, berichtet Diko. Die Kosten der Hebamme übernehmen übrigens die gesetzlichen Krankenkassen. Die Stadt Hilden bespielsweise hat ein Schwangerschaftsbegleitheft herausgebracht, in dem auch die einzelnen Hebammen für Hilden gelistet sind.

Ab der 25. Schwangerschaftswoche

Für viele werdende Eltern steht auch ein Geburtsvorbereitungskurs ganz oben auf der To-Do-Liste, auch hier gilt: frühzeitig anmelden. Da Coronabedingt diese Kurse in Präsenz zum Teil nicht stattfanden und das junge Paar sich auch nicht so recht mit Online-Seminaren anfreunden konnte, kam das für Keja Diko und Patrick Wüstefeld nicht infrage. Stattdessen haben sich die beiden vorab sehr viel selbst angelesen und viele Ratschläge von der Hebamme eingeholt. Auch auf Schwangerschaftsgymnastik und Yoga hat die Schwangere damals verzichtet. „Ich habe mir einen Gymnastikball angeschafft und meine Hebamme hat mir einiges gezeigt“, berichtet Diko.

Sechs bis vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin

Werdende Eltern sollten sich im Klaren sein, wie und wo das Kind entbunden werden soll: in einer Klinik, einem Geburtshaus oder sogar daheim. Coronabedingt fallen Informationsabende mit Kreißsaalführungen in Kliniken meist aus, finden vielleicht nur online statt oder die Klinik hat in Videos Material zur Verfügung gestellt. „Wir konnten im St.-Josefs-Krankenhaus in Hilden zumindest noch an einem Infoabend mit Chefarztgespräch und Hebamme teilnehmen, den Kreißsaal haben wir nicht gesehen“, berichtet Patrick Wüstefeld.

„Die Informationen und das Krankenhaus haben uns aber direkt angesprochen. Es wirkte sehr familiär und wir haben uns gut aufgehoben gefühlt. In Solingen ist alles etwas größer.“ Auch wenn das Paar selbst aus Solingen stammt, sprach der erste Eindruck vom St.-Josefs-Krankenhaus und die Empfehlungen durch Bekannte für Hilden. Vor der Geburt – meist sind es sechs bis vier Wochen vorher – sollten sich die werdenden Mütter dann im Krankenhaus anmelden.

Dabei werden notwendige persönliche und medizinische Daten zusammengetragen. Momenten geschieht dies in der Pandemie meist nur noch telefonisch – Ausnahme sind komplizierte Schwangerschaften.

Mutterschutz

Eine offizielle Bescheinigung über den voraussichtlichen Geburtstermin erhält die Frau final ab der 33. Schwangerschaftswoche von ihrem Gynäkologen, frühestens sieben Wochen vor dem Geburtstermin kann sie Mutterschaftsgeld beantragen.

Unmittelbar nach der Geburt

Kaum ist das Kind auf der Welt, sind einige Formalitäten notwendig. Dazu gehört die Geburtsurkunde des Kindes mit dazu – denn ohne Geburtsurkunde lassen sich weder Elterngeld noch Kindergeld beantragen sowie auch die Elternzeit beim Arbeitgeber.

„Viele Krankenhäuser wie auch das St. Josefs leiten die Formulare direkt an das zuständige Standesamt weiter, sodass man nicht selbst hin muss“, erklärt Wüstefeld. Nach etwa einer Woche haben die mittlerweile frisch gebackenen Eltern – ihr Sohn Elias kam als erstes Baby des Jahres 2022 am 3. Januar im St.-Josefs-Krankenhaus zur Welt – bereits die Geburtsurkunde in den Händen.

Die Formulare für die Familienkasse wegen Kindergeld, die Elterngeldkasse und die für den Arbeitgeber hatten Keja Diko und Patrick Wüstefeld bereits im Vorfeld ausgefüllt und mussten nur noch abgeschickt werden. „Das erleichtert vieles“, sagt Diko.

Elternzeit

Nachdem der erste bürokratische Hürdenlauf hinter den Eltern liegt, bleibt in der Elternzeit nun etwas mehr Zeit fürs Kennenlernen. Doch auch wenn die Betreuung des Kindes – sei es in einer Kita oder bei einer Tagesmutter – noch in weiter Ferne scheint, sollte man rechtzeitig Ausschau halten.

„Wir machen uns jetzt so langsam Gedanken, ob wir für Elias eher eine Kita oder Tagesmutter bevorzugen“, erzählt Wüstefeld, Das neue Kitajahr startet immer im August, für einen Platz im Kindergarten oder die Kindertagespflege muss man sich aber mindestens ein halbes Jahr vorher über das städtische Online Portal „Little Bird“ anmelden (für das kommende Kitajahr 2022/2023 beispielsweise ging die Anmeldefrist bis November 2021).

Im Onlineportal können sich die Eltern auch einen Überblick über geeignete Betreuungsangebote in ihrer Nähe verschaffen. Die Platzvergabe erfolgt einheitlich zum 1. Februar. Die Elternzeit kann man auch für diverse Kurse für das Baby nutzen wie beispielsweise Pekip. Auch ein Rückbildungskurs für die Mutter ist ratsam.

Die Kosten für den Kurs übernimmt in der Regel die Krankenkasse innerhalb der ersten neun Monate nach der Entbindung. Kurse werden unter anderem in den Geburtskliniken, Hebammen oder privaten Anbietern angeboten.

Weitere Infos Auf www.hilden.de findet man unter dem Reiter „Schöner Wohnen“ das Familienportal. Dort erhalten Schwangere und Familien eine Übersicht, Informationen, Angebote und Ansprechpartner rund um die Themen. Die Tipps gibt es für unterschiedliche Altersgruppen von 0 bis 2 JAhren bis hin zum Teenageralter.