Auf Mallorca ertrunkener Westfale wollte seinen Sohn retten

Palma/Nottuln (dpa/lnw) - Der Westfale, der am Montag auf Mallorca ertrunken ist, hat zuvor versucht, seinen Sohn aus dem Wasser zu retten. Das berichtete die „Mallorca Zeitung“ am Donnerstag. Laut der Zeitung bedankte sich die Witwe des 52-Jährigen aus Nottuln inzwischen persönlich bei der Gruppe von Bauarbeitern, die dem Mann und dem Jungen zur Hilfe geeilt waren.

Symbolbild.

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„Ohne euch wäre mein Sohn jetzt auch tot“, zitierte die Zeitung die Mutter.

Die vierköpfige Familie aus dem Münsterland war den Angaben zufolge gerade erst auf Mallorca angekommen. Die achtjährigen Zwillinge - ein Junge und ein Mädchen - seien bei einem Spaziergang an der Südostküste an Felsen entlanggeklettert, als sie von einer Welle erfasst wurden. Die Eltern hätten die Tochter aus dem Wasser gezogen. Dann sei der Vater ins Wasser gesprungen, um seinem Sohn zu helfen. Zunächst hatte es geheißen, der Mann sei ebenfalls von der Welle ins Meer gerissen worden.

Am Tag des Unglücks hatte der Meeresspiegel in der Region teilweise um bis zu eineinhalb Meter geschwankt. Das Wetterphänomen, das auf den Balearen „Rissaga“ genannt wird, könnte Ursache für die Welle in dem Unfallort Portopetro gewesen sein.

Einer der Bauarbeiter erklärte, der Junge habe überlebt, weil er sich an seinem unter ihm im Wasser treibenden Vater festgehalten habe. „Man merkte, wie seine Kräfte immer weiter nachließen.“ Die Retter hätten das Kind auf einem Kajak an Land gebracht. Der Mann, der mit einem Seil ans Ufer gezogen wurde, sei zu diesem Zeitpunkt vermutlich bereits tot gewesen. Alle Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Die Witwe und ihre Kinder gingen nun gemeinsam auf die Baustelle und umarmten die Retter. „Mir ist bewusst, dass mein Sohn ohne euch gestorben wäre. Und dass mein Ehemann trotz eurer enormen Bemühungen nicht zu retten war. Danke für alles.“