Autogramme und Selfies: Rudy bei Schalke schon mittendrin
Gelsenkirchen (dpa/lnw) - Schon am Morgen nach seiner Verpflichtung hat Fußball-Nationalspieler Sebastian Rudy beim Schalke-Training voll mitgemischt und fleißig Autogramme geschrieben. „Auch in der Kabine bin ich sehr herzlich empfangen worden.
Das ist immer wichtig und ich hoffe, es geht so weiter“, sagte der 28-Jährige, der bei seiner Präsentation am Dienstag in Gelsenkirchen locker und selbstbewusst auftrat.
Schalke sei ein „Wahnsinnsverein, einer der besten in Deutschland“. Auch die Fans und die Heimspiel-Atmosphäre trugen zur Entscheidung bei. „Immer wenn ich mit anderen Vereinen in der Arena gespielt habe, war es eine begeisternde Stimmung. Jetzt kann ich sie im Rücken spüren.“ Letztlich haben den Mittelfeldspieler die Gespräche mit Sportvorstand Christian Heidel und Trainer Domenico Tedesco überzeugt. „Man hat mir klar gesagt, wie man mit mir plant und was der Verein vorhat. Ich will ein Stabilisator im Mittelfeld sein.“ Sein Wechsel von Bayern München zu S04 war am Montagabend perfekt gemacht worden.
Rudy hat sich beim Vizemeister viel vorgenommen. „Ich hoffe, dass Schalke wieder so eine konstante Saison spielt wie im Vorjahr. Und ich denke, dass ich mit meiner Erfahrung dazu beitragen kann.“ Gleichwohl weiß er, dass sein Ex-Club kaum zu überflügeln ist. „Aber alle sollten sich bemühen, den FC Bayern zu ärgern.“ Gelegenheit dazu hat er am vierten Spieltag, wenn Bayern auf Schalke gastiert: „Auf das Spiel freue ich mich jetzt schon besonders.“
Schalke zahlt dem Vernehmen nach eine Ablösesumme von 16 Millionen Euro für Rudy, der einen Vierjahresvertrag bis 2022 erhielt. Schon am Sonntag gegen Hertha BSC dürfte er sein Debüt feiern.
Rudy sucht beim Champions-League-Teilnehmer eine neue sportliche Herausforderung, zumal er beim FC Bayern in den ersten drei Pflichtspielen nicht eingesetzt wurde. Den Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld mit Weston McKennie, Nabil Bentaleb, Omar Mascarell oder dem noch lange ausfallenden Benjamin Stambouli scheut er nicht.
Tedesco plant mit Rudy im zentralen Mittelfeld. „Das ist meine Lieblingsposition. Ich denke, dass ich der Mannschaft da am besten helfen kann“, betonte der frühere Hoffenheimer, der bei den Bayern nach einem Jahr keine große Perspektive mehr sah. Auch die von Schalke angebotene Vertragsdauer spielte einen Rolle.
„Ich hatte in München eine gute Zeit“, sagte er. „Aber als Fußballer hat man nur eine begrenzte Zahl von Jahren. Da ist es wichtig, möglichst viel zu spielen“, sagte Rudy, der sich zudem nur mit vielen Einsätzen für die Nationalmannschaft empfehlen kann. Der WM-Teilnehmer hofft, dass er von Bundestrainer Joachim Löw für die Länderspiele gegen Frankreich und Peru nominiert wird.
Die Wechselentscheidung sei bereits in der Vorbereitung mit den Bayern gereift, sagte Rudy. Gleichwohl sei ihm der Entschluss, München mit seiner Familie schon wieder zu verlassen, nicht leicht gefallen. „Wir bekommen einen sehr spielintelligenten und technisch versierten Spieler in den Kader, der sein Können bereits international unter Beweis stellen konnte“, sagte Tedesco. „Mit seinen Qualitäten und Erfahrungen wird er unseren zum Teil sehr jungen Kader bereichern und kann uns direkt weiterhelfen.“