Betrugsermittler gibt vor Gericht selbst Untreue zu
Köln (dpa/lnw) — Ein ehemaliger Betrugsermittler eines großen Versicherungskonzerns hat vor Gericht selbst Untreue zugegeben. „Die Anklage ist leider wahr“, gestand der 54-Jährige am Mittwoch beim Prozessauftakt in Köln.
Weitere Angaben - etwa zu seinem Motiv - sollen allerdings erst an einem der nächsten Verhandlungstage folgen. Der Mann soll von dem Versicherungskonzern mehr als zwei Millionen Euro ergaunert haben.
Regelmäßig, so die Anklageschrift, habe er zwischen März 2013 und Februar 2018 Geld auf zwei Privatkonten überwiesen. Die Anklage listete exemplarisch zehn Überweisungen auf, die jeweils knapp unter 5000 Euro betragen haben sollen. Das veruntreute Geld soll in den Lebensunterhalt des Mannes, seiner Angehörigen und seiner Lebensgefährtin geflossen sein. So habe er die Miete für das von der Lebensgefährtin bewohnte Haus auf Mallorca gezahlt. Zudem sei er rund zweieinhalb Jahre lang an jedem Wochenende nach Mallorca geflogen.
Aus den Angaben zu seinen persönlichen Verhältnissen ging hervor, dass der Mann seit 1984 für den Konzern gearbeitet hatte, ab 2011 als Gruppenleiter in der Betrugsabteilung. „Ich hatte immer viel Spaß in der Betrugsermittlung“, sagte der 54-Jährige.