Fußball-Bundesliga Bochum beklagt Schuldumkehr nach DFB-Urteil zu Union-Spiel

Bochum · Nach dem Urteil zum Skandalspiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum gehen die Diskussionen weiter. Der VfL Bochum spricht in einem Statement von einer „Umkehr der Täter-Opfer-Rolle“.

Bochums Torhüter Patrick Drewes konnte nach dem Feuerzeugwurf im Spiel gegen Union Berlin nicht weiterspielen.

Foto: Andreas Gora/dpa

Der VfL Bochum hat die Kritik am Urteil des DFB-Sportgerichts zum Skandalspiel bei Union Berlin als Schuldumkehr bezeichnet. Es habe „inzwischen vielerorts eine völlige Umkehr der Täter-Opfer-Rolle stattgefunden“, hieß es einer Stellungnahme des Fußball-Bundesligisten. Zum Schutz seiner Spieler werde sich der Verein „nicht provozieren oder reizen lassen und bis zum finalen Urteil keinerlei Kommentare zu einem schwebenden Verfahren abgeben“.

Weiter erklärte der Verein, er reagiere mit dem Statement auf „anhaltende, teils inhaltlich, teils rechtlich unzutreffende Äußerungen und Vorwürfe des 1. FC Union Berlin“. Union-Präsident Dirk Zingler hatte die Entscheidung des DFB-Sportgerichts heftig kritisiert. Er hatte auch die Bochumer attackiert: „Dass Bochum den Vorgang nutzt, um sich sportlich einen Vorteil zu verschaffen, das finde ich einen unfairen Skandal.“

VfL Bochum: Pflicht nachgekommen, Schaden abzuwenden

Zuletzt hatten sich auch andere Fußball-Funktionäre - etwa vom FC St. Pauli und dem 1. FC Heidenheim - kritisch zum Urteil geäußert. Der VfL habe mit Verwunderung vernommen, dass sich nun auch Verantwortliche anderer Vereine äußern, „obwohl sie weder vor Gericht dabei waren noch die detaillierten Sachverhalte, die Stellungnahmen der Beteiligten oder die vollumfängliche Urteilsbegründung kennen“, hieß es weiter.

Der VfL erklärte weiter, er habe „diesen bedauerlichen Vorfall nicht gesucht“ und „zu keiner Zeit mit dem Finger auf die Union-Verantwortlichen gezeigt, Schuldzuweisungen getätigt oder Vorwürfe erhoben“. Er sei nur der Pflicht nachgekommen, weiteren Schaden vom Verein abzuwenden. Dass durch das Urteil „Nachteile für Unbeteiligte entstehen können, liegt in der Natur der Sache“.

Berufung von Union Berlin

In der vergangenen Woche hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes nach dem Protest des VfL Bochum entschieden, die Partie am 14. Dezember mit 2:0 für den VfL zu werten. Das Spiel war nach einem Feuerzeugwurf aus dem Union-Block lange unterbrochen gewesen. Gäste-Torwart Patrick Drewes, der kurz vor Schluss von dem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war, hatte nicht weiterspielen können. Die Begegnung endete 1:1, beide Teams schoben bei der Fortsetzung nur noch den Ball hin und her. Union Berlin hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

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(dpa)