Kommentar Insolvenz des KFC Uerdingen: Der Spuk ist vorbei
Meinung | Krefeld · Fußball auf Kredit ist so wenig erfolgreich, wie ein Haus auf Sand zu bauen. Warum der Antrag auf Insolvenz trotzdem eine gute Nachricht für alle Fußballanhänger ist? Ein Kommentar.
Das neue Jahr beginnt mit einer guten Nachricht für alle Fußballanhänger des KFC Uerdingen. Das mag zynisch klingen. Die Fakten aber sagen etwas anderes. Kein Geringerer als das Finanzamt stellt einen Antrag auf Insolvenz. Mit niemand Größerem kann man sich anlegen als Verein oder Privatperson. Das Finanzamt ist die Instanz. Das alleine ist Nachweis genug, wie es um den Fußball-Regionalligisten und dessen finanzieller Situation bestellt ist.
Mit dem Antrag des Finanzamtes, den mutmaßlich das Amtsgericht passieren lassen wird, ist klar: Sehr schnell werden alle bisher handelnden Personen in und um den KFC nichts mehr zu sagen haben. Der Insolvenzverwalter ist der Mann der Stunde. Auch das kann man gut finden angesichts der Ränkespiele in den Gremien. Auch der lange Arm von Berater Eser wird amputiert. Der Spuk ist vorbei. Der KFC ist nicht mehr länger Spielball und Einflüssen ausgesetzt, die es natürlich nach Worten gut mit dem Klub meinen. Ihr Handeln allein aber hat diesen Antrag auf Insolvenz hervorgerufen.
Es erweist sich nun als Harakiri-Unternehmen, die Chance des Aufstiegs wahrgenommen zu haben. In Baumberg waren sie schlauer und haben verzichtet. Der KFC zahlt jetzt eine Zeche, für die niemals der Gegenwert in der Kasse lag und danach auch nie zu organisieren war. Fußball auf Kredit ist so wenig erfolgreich, wie ein Haus auf Sand zu bauen.