Feuerwehrmann aus Leidenschaft Boris Hübener aus Haan wird Kreisjugendfeuerwehrwart

Haan · In seiner neuen Rolle kann der 38-Jährige seine zwei Leidenschaften verbinden: die Jugendarbeit und die Arbeit als Feuerwehrmann.

Boris Hübener ist neuer Kreisjugendfeuerwehrwart.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am 13. April tritt der frisch gewählte Kreisjugendfeuerwehrvorstand seinen Dienst an. Unter den Gewählten ist auch Boris Hübener, der angehende neue Kreisjugendfeuerwehrwart. Dieses Amt wird er ehrenamtlich ausüben, genau wie sein bisheriges als Stadtjugendfeuerwehrwart, welches er auch parallel fortführen wird. „Hauptberuflich bin ich außerdem Feuerwehrmann“, sagt der 38-Jährige grinsend. Mit seinem Werdegang ist er zufrieden: „Wer darf denn sonst mit einem großen Auto ‚spielen‘, was mehrere Hunderttausend Euro kostet? Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich damit sogar mein Geld verdiene.“

Hübener ist ein sogenannter Spätberufener. Mit Mitte 20 habe er beschlossen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Aber der Rettungsdienst, Schützen- und Fußballvereine waren alle nicht das Richtige für ihn. Als sich 2014 die Haaner Feuerwehr beim Dorffest Gruiten vorstellte und er vom Zugführer eingeladen wurde, mal vorbeizuschauen, änderte sich Hübeners Leben quasi über Nacht: „Ich habe das mal an einem Abend ausprobiert, und nach diesem Abend bin ich einfach nie wieder weggegangen.“ Damals war er 28. „Feuerwehr ist noch viel mehr als nur das große rote Auto, und dass man der Gesellschaft etwas zurückgibt. Feuerwehr ist auch Kameradschaft, Freundschaft, der Zusammenhalt in der Truppe.“

Das findet nicht nur Hübener an der Feuerwehr interessant, sondern auch die Jugendlichen, die er auf einem besonderen Lebensabschnitt in der Jugendfeuerwehr begleitet: Besonders nach Corona habe man gemerkt, wie wichtig der soziale Zusammenhalt in der Gruppe für sie gewesen sei. Die Nachfrage nach einer Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr ist in Haan so groß, dass nicht alle einen Platz bekommen. Und das kommt der ganzen Stadt zu Gute: „Das ist ähnlich wie beim Fußballverein: Vielleicht möchte man dann auch irgendwann in der ersten Mannschaft spielen, und das wäre dann bei der Feuerwehr die aktive Einsatzabteilung.“ Auch deshalb, betont er, bedeutet Jugendfeuerwehr noch viel mehr als nur Brände löschen. „Wir machen ein bisschen Spiel, Spaß, Spannung, wir machen ein bisschen Sport, wir zeigen euch, wie Demokratie funktioniert ... und wir bringen euch außerdem noch Feuerwehr bei.“

Aufgaben erwarten Hübener ab Mitte April zur Genüge: Lehrgangsplätze müssen vergeben werden, Wettbewerbe der Jugendfeuerwehr auf Landesebene vorbereitet, Kreishinderniswanderungen, Alarmübungen und Kreiseislaufen müssen geplant werden. Dazu kommen noch repräsentative Termine. „Man muss sich bewusst sein, dass wenn man an der Spitze solcher Verbände steht – egal ob auf Stadt- oder auf Kreisebene – man nichts ohne sein Team ist“, erklärt er. Und damit meint er auch die Jugendlichen. Denn diese sollten und müssten – wenn es nach ihm geht – nicht nur viel mehr mitbestimmen dürfen, sondern bringen auch immer wieder gute Ideen ein, auf die die „Alten“ noch nicht gekommen sind.

Die Ziele des neuen Vorstands auf Kreisebene für die nächsten drei Jahre stehen fest: Jugendforen fördern und in Jugendfeuerwehren etablieren, Digitalisierung, Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendfeuerwehr fördern, Demokratieförderung und verstärkte Zusammenarbeit auf Kreisebene. „Wir wollen die sehr gute Arbeit, die von unseren Vorgängern geleistet wurde, fortführen und ausbauen.“