Ostern in der Friedenskirche Wie ein Ü-Ei den Zusammenhalt symbolisiert

Ratingen · Michael Swottkes neuestes Projekt ist in der Friedenskirche der Mittelpunkt des Familiengottesdienstes am Sonntag.

Michael Swottke hat ein Ei voller Überraschungen geschaffen.

Michael Swottke hat ein Ei voller Überraschungen geschaffen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es sieht aus wie ein riesiges Überraschungsei, es ist aber weit mehr als das. Designer Michael Swottke, der für die Friedenskirche an der Hegelstraße in Ost bereits vor ein paar Jahren die Krippe gefertigt hat, durch die Gläubige und Kita-Kinder in der Adventszeit zu den Einrichtungen gelangen, wollte diesmal etwas zu Ostern gestalten. Und nicht nur etwas Hübsches, sondern erneut etwas mit Sinn.

Ostern im Familiengottesdienst können die Kinder das Innere des Eis erkunden. Dazu hat Swottke mehrere Öffnungen mit Stoffsäckchen ausgekleidet. Was sich darin verbirgt, bleibt bis Ostern ein Geheimnis, immerhin konnten Kinder der Kita an der äußeren Gestaltung des Eis mitwirken. Mit ihren Händen und Farbe verpassten sie dem Kunstwerk ihren ganz persönlichen Fingerabdruck.

Michael Swottke fühlt sich der Friedenskirche eng verbunden, auch wenn er keiner Konfession angehört. Im vergangenen Jahr erweiterte er die Lichterkrippe an der Kirche um sogenannte „Krippen to go“, die in verschiedenen Vorgärten in Ratingen Ost platziert wurden. Und auch das neue Projekt, das Ei, könnte ein Dauerbrenner werden und jedes Jahr zu Ostern Kinder und Erwachsene erfreuen.

1,50 mal 1 Meter ist das Ei groß. Michael Swottke hat des 200 Teilen zusammengeleimt, so wie man es im Bootsbau macht. „Es war aufwendiger als ich eigentlich gedacht habe“, sagt er. Doch die aufwendiger Arbeit hat sich seiner Meinung nach gelohnt. Und die, die das Ei schon gesehen haben, geben ihm recht.

Das Ei als Symbol für neues Leben, für Swottke aber noch mehr: „Diese Aktion mit dem Ei ist so eine Art Kitt zwischen dem Schaffenden und der Gruppe, die daran teil hat und sich daran freut. Es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl das wichtig ist für den Erhalt der Gruppe. Eine Art Energie, die sehr befruchtend wirkt. Es entsteht Identität und macht Laune dabei zu sein. Schlussendlich können wir ohne Gemeinschaft nicht leben“.

„Hier in Ratingen. Ost ist so ein Nährboden entstanden. Und ich glaube, dass es gar nicht genug davon gibt. Auch anderswo. Aus dem ‚Ich‘ wird ein ‚Wir. Ist doch ein schöner Prozess. Und es macht Spaß, Teil dessen zu sein“, sagt Swottke weiter.

Michael Swottke hatte die Krippe entworfen und im Advent 2021 erstmals aufgebaut. Nach dem sechsten Januar wird sie dann jeweils wieder elf Monate fachgerecht in der Scheune von Gut Grashaus in einer Kartoffelkiste gelagert, bevor sie im nächsten Advent wieder aufgebaut wird. Ähnliches könnte dem Ei widerfahren, allerdings lässt es sich nicht zusammenklappen oder auseinandernehmen. „Das wäre zu aufwendig gewesen“, sagt Swotkke. Deshalb wird noch nach einem Lagerplatz gesucht.

Zuvor gibt es jedoch am Ostersonntag, 31. März, um 11 Uhr den Familiengottesdienst mit dem großen Ei von Michael Swottke unter dem Motto „Das Geheimnis entdecken“. Der große Jesus-Tisch im Foyer der Kirche ist genauso aus Swottkes Hand wie die Lichterkrippe, die im Advent den Kirchplatz verzaubert. Jetzt hatte der Designer Michael Swottke die Idee, ein großes Osterei für die Friedenskirche zu entwerfen. Im Gottesdienst wird es „enthüllt“ und mit den Kindern auf sein Geheimnis hin untersucht.

Außerdem entzündet die Gemeinde die neue Osterkerze und hält Ausschau nach dem Funken Hoffnung, der Licht bringt ins Dunkle.