Ausflugstipps Ab an die Luft zum Osterspaziergang in Ratingen

Ratingen · Es ist wie eine Wellness-Kur. Wer sich in der Natur tummeln will, dem sei das Schwarzbachtal empfohlen. Tipp: Man kann Tulpen mitnehmen.

Blickfang am Wegesrand: Tulpen am Gollenbergsweg kann man selber pflücken – zu je 50 Cent das Stück.

Foto: Achim Blazy (abz)

Ein schöner Osterspaziergang sollte in den nächsten Tagen nicht fehlen. Wir können vor allem das Schwarzbachtal empfehlen, das mit seiner abwechslungsreichen Landschaft eine Wellness-Kur für die Seele ist. Und wer gerne auf die Schnelle ein paar Tulpen mitnehmen will, der kann zu je 50 Cent das Stück frische Exemplare pflücken, direkt am Gollenbergsweg.

Klar ist: Die warmen Sonnenstrahlen lassen das erste Grün und Frühjahrsblüten aus der Winterruhe erwachen, in der Aue blühen das gelbe Scharbockskraut und der purpurne Lerchensporn. Auch die Tiere auf den Wiesen und in den Wäldern werden aktiv: Der blauschillernde Eisvogel kann bei seinem Flug über das Wasser jetzt besonders gut beobachtet werden, während in den Hangwäldern die Spechte mit ihrem Klopfen auf hohle Stämme ihr Revier markieren. Viel Natur kann im Kreis Mettmann auf den unzähligen Rad- und Wanderwegen erlebt werden – zum Beispiel auf den Routen des Neanderlandsteiges.

Wer sich jetzt zu einem Ausflug in die Natur aufmacht, sollte auf die Tiere und Pflanzen, die dort leben, Rücksicht nehmen. „Jeder Schritt abseits der gekennzeichneten Wege führt dazu, dass Tiere beunruhigt und Pflanzen zertreten werden können. Gerade im Wald sind die jung nachwachsenden Sämlinge und Jungbäume wichtig für die Zukunft der Wälder“, weiß Jutta Scheuß von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann. Außerdem empfiehlt sie: „Hunde sollten angeleint werden, da die Gefahr besteht, dass sie wildlebende Tiere beunruhigen, Äcker verunreinigen oder andere Erholungssuchende stören. Für die Pause zwischendurch gibt es ausgewiesene Plätze. Wenn mal kein Mülleimer in der Nähe ist, sollte man den Müll mitnehmen und nicht einfach dort liegenlassen.“

Viele der Bachtäler im Kreis Mettmann sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Auf Grund der teils seltenen Tier- und Pflanzenarten gelten zum Beispiel im Neandertal, Schwarzbachtal, Angerbachtal und Morper Bachtal besondere Regeln. Hier dürfen die Wege nicht verlassen werden, das gilt für Erholungssuchende und auch für Hunde. In vielen Naturschutzgebieten herrscht sogar eine Anleinpflicht.

An den Wegen informieren Informationstafeln über die Besonderheiten des jeweiligen Naturschutzgebietes. Wer mehr über den Schutz von Natur und Landschaft im Kreis Mettmann wissen will, der findet im Landschaftsplan des Kreises unter www.kreis-mettmann.de umfassende Informationen.

Doch zurück zum Schwarzbachtal: Natürlich kann man die Tour stückweise verlängern, zum Beispiel Richtung Homberg mit den beiden Kirchen, den sogenannten Wiesnasen. Wer Glück hat, der kann sogar ein paar Rehe erblicken.

Tipp für Radfahrer: In diesem Tal weiß man, wo es lang geht – und dies im wahrsten Wortsinn. Man nehme nur die Ecke Hasselbecker Straße/Borner Weg: Es gibt übersichtliche Hinweisschilder (natürlich auch für Fußgänger). Ein guter Service vor allem für die, die nicht ein Smartphone oder ähnliches zur Hand haben. Damals gab es eine große Inventur mit Blick auf alte und nicht mehr aktuelle Verkehrsschilder. Und es stand eine weitere größere Infrastrukturmaßnahme an – für das Ratinger Radwegenetz. So ließ die Stadt Schritt für Schritt die gesamte Wegweisung erneuern. Warum das sehr lange dauerte, wird klar, wenn man erfährt, um wie viele Schilder es sich handelt: genau 871 an 427 Standorten, darunter auch im Schwarzbachtal.

(kle)