NRW Briten flüchten vor Brexit - Einbürgerungszahlen in NRW weiter hoch

Düsseldorf · Angesichts des drohenden Brexits haben viele Briten die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Die Zahl der Einbürgerungen war auch 2018 auf einem hohen Niveau - ein Grund dafür ist auch, dass es für Briten eine Ausnahme gibt.

Symbolbild

Foto: dpa

Der drohende Brexit treibt viele Briten auch nach Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2018 nahmen laut Ministerium für Flüchtlinge und Integration NRW 1379 Menschen aus dem Vereinten Königreich die deutsche Staatsbürgerschaft an. Im Jahr zuvor seien es sogar ein Fünftel mehr gewesen (1741). „Die seit dem Referendum zur EU-Mitgliedschaft gestiegenen Einbürgerungen von Briten in Deutschland hängen unmittelbar mit dem Brexit zusammen“, sagte der Migrationsforscher am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, Franck Düvell, der Deutschen Presse Agentur.

Briten würden nach einem Brexit wie Bürger anderer Drittstaaten behandelt, erklärte Düvell weiter. „Zudem gibt es auch Brexit-Flüchtlinge, die all die Vorteile einer EU-Staatsbürgerschaft oder die Rechte ihrer Kinder nicht verlieren wollen“.

Im Juni 2016 hatte eine knappe Mehrheit der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Im selben Jahr war die Zahl der eingebürgerten Briten der Statistik des Ministeriums für Flüchtlinge und Integration NRW zufolge im Vergleich zum Vorjahr um das Fünffache auf 684 angestiegen. 2015 seien es noch 132 gewesen. Laut Düvell hätten die Brexit-Flüchtlinge in NRW einen Vorteil: Deutschland habe für Großbritannien eine Ausnahme gemacht, so dass für Briten die doppelte Staatsbürgerschaft zulässig sei. Dem IT.NRW als Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen zufolge lebten Ende 2018 knapp 24 300 Menschen mit britischer Staatsbürgerschaft in NRW.

(dpa)