„Rhine clean up“ So wollen Zehntausende das Rheinufer säubern

Düsseldorf · Eine Düsseldorfer Aktion wird diesen Samstag Zehntausende Menschen mobilisieren. Was es damit auf sich hat.

Am Samstag wird am Rhein wieder Müll gesammelt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Nur wer anpackt, kann etwas verändern“, so lautet das Motto der Initiative „Rhine clean up“, der laut eigenen Angaben größten Müllsammelaktion Europas. Letztes Jahr fand die in Düsseldorf angestoßene Initiative zum ersten Mal statt, damals sammelten den Veranstaltern zufolge in insgesamt fünf Ländern und 59 Gemeinden über 10 000 freiwillige Helfer zwischen Graubünden in der Schweiz und Rotterdam in den Niederlanden um die 100 Tonnen Müll. Beide Zahlen sollen bei der Neuauflage am Samstag laut Mitinitiator Joachim Umbach verdoppelt werden. Bereits zu diesem Zeitpunkt haben sich 176 Gruppen aus 103 Kommunen angemeldet. Folgendes muss man zum Tag wissen:

Was geschieht am Samstag? Im Rahmen von „Rhine clean up“ suchen am Samstag zwischen 10 und 13 Uhr freiwillige Helfer am Rheinufer Unerwünschtes und sammeln es in Müllsäcken. Die Säcke werden dann an ausgewiesenen Stellen abgegeben und dann schließlich ab 13 Uhr von der Awista abgeholt.

Wer ist der Organisator?„Rhine clean up“ ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Düsseldorf. Die Aktion ist allerdings sehr dezentral. Jede Sammelaktion wird von lokalen Ansprechpartnern organisiert; der Verein unterstützt die Initiatoren und wirbt für den Tag. In Düsseldorf leitet der Verein „Pro Düsseldorf“ die Aktion. Darüber hinaus haben vier Landesminister die Schirmherrschaft übernommen.

Wo findet es statt? Insgesamt gibt es 18 Sammelstellen in der Stadt, gesammelt werden kann natürlich am ganzen Rhein. Die genauen Standorte finden sich auf der Organisationsseite www.rhinecleanup.org in der Rubrik „finde dein cleanup“

Werden die benötigten Materialien bereitgestellt? Die Initiative teilt an den vier zentralen Sammelstellen an der Theodor-Heuss-Brücke in Lörick, an der Oberkassler Brücke und der Kniebrücke auf der Rheinwiese sowie am Paradiesstrand an der Lausward das nötige Equipment aus. Wer an einer der 14 weiteren Sammelstellen helfen möchte, muss sich die Müllsäcke, Handschuhe und Westen bis spätestens zum 13. September in der Stadtsparkasse, Berliner Allee 33 abholen. Die Filiale hat von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Muss man sich vorher anmelden?

Um ausreichend Hilfsmittel bereitstellen zu können, bitten die Veranstalter Interessierte darum, sich vorher auf der Seite www.rhinecleanup.org anzumelden. Wer sich spontan entscheidet, sollte am besten die vier zentralen Sammelstellen ansteuern.

Wie viele Menschen kommen? Letztes Jahr waren im Rahmen der Aktion etwa 1200 Bürger aktiv. Diese Zahl wurde bereits jetzt durch die Voranmeldungen erreicht. Die Veranstalter erwarten etwa 1600 Teilnehmer.

Was passiert sonst noch? Der Düsseldorfer Verein Pottwale präsentiert am Tag auf den Rheinwiesen die lebensechte Nachbildung eines Pottwals, um auf die vom Müll ausgehende Gefahr für die Tiere aufmerksam zu machen (die WZ berichtete). Um den Wal herum werden von 10 bis 18 Uhr diverse Infostände aufgebaut sein.

Kann die Aktion wirklich etwas verändern? Joachim Umbach ist neben dem praktischen Effekt auch die Signalwirkung der Aktion wichtig. „Viele Menschen haben eine emotionale Verbindung mit dem Rhein. Die Dimension des Projektes wird dazu führen, dass von dieser Veranstaltung ein Signal ausgeht und wir hoffen, dass dies zu einer Veränderung des Bewusstseins führt. Ich habe heute schon das Gefühl, dass die Menschen mit den Themen Müllverhinderung und Müllbeseitigung heute anders umgehen als es noch vor zwölf Monaten der Fall war. Das ist natürlich nicht allein auf unsere Aktion zurückzuführen, ich glaube es ist in der Gesellschaft eine Diskussion angestoßen worden, die das bewirkt hat.“ Und wenn man eine solche Aktion starte, in dieser Dimension und mit solch einer medialen Wirkung, so könne man mit „dieser Power etwas bewirken“, führt Umbach aus.

Auch Thomas Geisel rief im Vorfeld die Düsseldorfer zur Teilnahme auf. „Es erfüllt mich mit stolz, dass eine Idee aus Düsseldorf 20 000 bis 30 000 Menschen aus halb Europa begeistern wird“, gab der Oberbürgermeister zudem bekannt.