Burscheid 50 Flüchtlinge für Hoersch-Halle

Die Erstaufnahmeeinrichtung wurde am Sonntagabend bezogen. Für ein behindertes Kind wird ein Rollstuhl gesucht.

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Burscheid. Seit Sonntagabend gegen 21.30 Uhr ist auch die zweite Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Stadt bezogen. Nach Angaben von Pressesprecherin Renate Bergfelder-Weiss stammen die 50 Neuankömmlinge überwiegend aus Syrien und dem Irak. „Darunter sind viele Familien mit Kindern und auch ein allein reisender Jugendlicher, um den sich jetzt das Jugendhilfebüro des Kreises kümmert.“

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Eine der angekommenen Familien hat ein querschnittsgelähmtes sechsjähriges Kind dabei. Für dieses Kind wird jetzt ein Kinderrollstuhl gesucht. Wer ein solches Hilfsgerät zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich mit Sozialamtsleiter Christoph Haendeler in Verbindung zu setzen (Telefon 6 70-3 50 oder E-Mail c.haendeler@burscheid.de).

Die Flüchtlinge wurden noch am Abend von drei Ärzteteams mit Unterstützung von medizinischen Fachangestellten untersucht. Hinweise auf Infektionskrankheiten fanden sich nicht. Wer mochte, konnte sich gleich vor Ort auch impfen lassen. Die Trägerschaft für die Unterkunft übernimmt wie schon bei der anderen Erstaufnahme im ehemaligen Kita-Gebäude an der Höhestraße wieder der Arbeiter-Samariter-Bund. Für die Verpflegung sorgt der Cateringbetrieb Nikut.

Besonders gerührt war das Helferteam dann am Montagmorgen, als im Speisesaal der Hans-Hoersch-Halle völlig überraschend als Dankeschön für die Aufnahme ein Blumenstrauß stand, ergänzt um eine Karte, in der die Flüchtlinge sich für die ihnen entgegengebrachte Liebe und Menschlichkeit bedanken.

In der nicht weit entfernten Erstaufnahmeeinrichtung in der Höhestraße trafen am Montag noch zwölf Flüchtlinge aus Untereschbach ein. Weitere sechs Personen aus Overath waren im Tagesverlauf ebenfalls angekündigt. Das Gebäude in der Höhestraße war nicht mehr voll belegt, weil ein Teil der dort Untergebrachten nach der Registrierung nicht nach Burscheid zurückgekehrt, sondern auf andere Einrichtungen verteilt worden war. Da es sich dabei noch nicht um die endgültige Zuweisung an eine Kommune gehandelt hatte, war dieses Verfahren auf großes Unverständnis gestoßen.

An der Höhestraße sind inzwischen auch neue Gerüsttreppen als Fluchtwege montiert worden. Davon hing bis zuletzt noch die Freigabe des Obergeschosses zur Unterbringung weiterer Flüchtlinge ab.