Abriss des Luisental-Wohnheims: 50-Tonnen-Bagger steht bereit
Abriss des alten Wohnheims soll in der kommenden Woche starten.
Burscheid. Er bringt 50 Tonnen auf die Waage und sein „Long-Front-Arm“ hat eine Reichweite von 18 Metern. Der große orangefarbene Bagger wird in den kommenden Wochen im Mittelpunkt stehen, wenn es darum geht, das ehemalige Übergangswohnheim im Luisental abzureißen.
Stück für Stück erfolgt voraussichtlich ab Anfang der nächsten Woche der Rückbau. „Das Gebäude besteht aus einem Betonskelett, das sich aus Fertigteilen zusammensetzt. So wie man es aufgebaut hat, bauen wir es wieder ab“, sagt Projektleiter Thomas Krug von der Lämmle Recycling GmbH. Um zu sehen, wie das frühere Wohnheim aufgebaut ist, wurde ein Teil bereits probeweise entfernt.
Das baden-württembergische Abriss- und Entsorgungsunternehmen braucht etwa zehn Wochen, um das Gebäude verschwinden zu lassen. Dabei verfügt der Bagger über verschiedene Anbaugeräte, mit denen er anpacken kann. Dazu gehört ein Meisel und ein Greifer genauso wie eine Schere, ein Pulverisierer und verschiedene Löffel.
Bis es soweit ist, müssen die Entkernungsarbeiten vollständig abgeschlossen sein. „Derzeit entsorgen wir die im Gebäude angefallenen Schadstoffe wie Asbest oder PVC, in dem wir diese sorgfältig verpacken und in Container verladen“, erklärt Krug. Auch die Fensterfront muss vor dem Abriss komplett weichen.
Insgesamt fallen beim Abriss bis zu 10 000 Tonnen Bauschutt an — das sind etwa 380 Lastwagen-Ladungen. Diese werden nach mineralischen und nicht-mineralischen Stoffen getrennt, bis alles sortenrein ist. Die mineralischen Stoffe werden vor Ort aufbereitet und zu kleinen Körnchen zermahlen.
„Dafür bringen wir aus Baden-Württemberg mit einem Spezialtransporter eine 70 Tonnen schwere Aufbereitungsanlage nach Burscheid“, sagt der Projektleiter. Sind die zermahlenen Stoffe nicht mit Schadstoffen belastet, sollen diese zum Verfüllen der Baugrube benutzt werden. Dies wird in einem Gutachten festgestellt.
„Wir arbeiten sehr eng mit den zuständigen Behörden wie der Kölner Bezirksregierung zusammen, um sicher zu gehen, dass jeder Schritt absolut vorschriftsmäßig erfolgt“, sagt Krug. Dazu zählt, dass es vor dem Abriss noch eine Ortsbegehung anberaumt wird, die sicher stellen soll, dass alle belasteten Stoffe bei der Entkernung aus dem 1970 errichteten Gebäude entfernt wurden.
Für jeden der beiden identischen Gebäudetrakte rechnet Krug mit einer Abrisszeit von etwa vier Wochen. Dazu kommt dann noch die Aufbereitung des Bauschutts. „Wir versuchen jeden Schritt so zu planen, dass die Lärmbelastung für die Anwohner möglichst gering bleibt. Daher verzichten wir auch auf die komplette Entsorgung des Schutts mit Lastwagen“, betont der Bauingenieur.