Abwassergebühren drohen weiter zu explodieren
Der Verwaltungsrat will deshalb Vorschläge zur möglichen Kostendämpfung vorgelegt bekommen.
Burscheid. Keine vorweihnachtliche Stimmung herrschte am Montagabend in der Verwaltungsratssitzung der Technischen Werke (TWB). Der Grund sind die Abwassergebühren für 2010. Zwar wurde die Vorlage abgesegnet, aber die Erhöhung schmeckt Kommunalpolitikern und Bürgermeister nicht - zumal weitere Kostenexplosionen drohen.
Wie berichtet steigt die Gebühr für die Schmutzwasserentsorgung der Privathaushalte um 8,5 Prozent auf 3,72 Euro pro Kubikmeter. Beim Regenwasser zieht die Quadratmetergebühr um 4,2 Prozent auf 1,75 Euro an. Die Kostensteigerung basiert auf hohen Investitionen in das Kanalnetz, deren Schuldendienst auf die Gebühren umgelegt werden muss.
Und es geht weiter. Zwar ist mit Maxhan in diesem Jahr die letzte Außenortschaft an den Kanal angeschlossen und damit die entsprechende EU-Richtlinie erfüllt worden. Aber die nächsten Investitionen stehen vor der Tür.
Zum einen verlangt das neue Konzept zur Regenwasserbeseitigung eine Sanierung von elf der 20 stadtweiten Einleitungsstellen. Dort, wo große Straßen oder Gewerbegebiete eine stärkere Verschmutzung des Regenwassers verursachen, darf es nicht mehr einfach in Bäche abgeleitet werden. Stattdessen müssen Regenklärbecken für eine Vorbehandlung sorgen, ehe das Wasser dann versickern darf. Allein dafür sind in den kommenden Jahren vier bis fünf Millionen Euro notwendig.
Weiteres Ungemach droht durch überfällige Kanalsanierungen. So wird die Stadt allein in die Sanierung des Kanals in der Witzheldener Straße eine Million Euro stecken müssen. Auch hier treibt der Schuldendienst die Gebühren in die Höhe. Insgesamt umfasst das im vergangenen Jahr beschlossene Abwasserbeseitigungskonzept bis 2015 ein Volumen von 28 Millionen Euro. Nur vier Millionen davon haben schon den jetzigen Gebührensprung verursacht.
Der Verwaltungsrat der TWB will dem nicht tatenlos zusehen. Die Technischen Werke wurden beauftragt, einerseits eine Hochrechnung der Gebührensteigerungen in den kommenden Jahren vorzulegen und andererseits Lösungsvorschläge zu unterbreiten, wie man eine weitere Gebührenexplosion abmildern könnte.